„Das Einzige, was wir aus der Geschichte lernen, ist dass wir aus ihr nichts gelernt haben“
Wir gedenken heute den Opfern beider Weltkriege. Wir denken an die Soldaten, die an der Front gefallen sind, an die unzähligen Menschen, die durch direkte Kriegshandlung getötet wurden, an die zahllosen Opfer, die durch das NS-Regime ums Leben kamen und an die Menschen auf der ganzen Welt, die durch Gewalt, Not und Elend ihr Leben ließen.
Der erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 kostete 17 Millionen Menschen das Leben. Neben 10 Millionen Soldaten starben auch 7 Millionen Zivilisten. Von den 13 Millionen deutschen Soldaten, kommen 2 Millionen nicht mehr nach Hause. Die Heimkehrer waren verletzt, seelisch verbrannt, kaputt.Diese Erfahrungen hinderte die Menschheit nicht, sich 21 Jahre später in einen erneuten Weltkrieg zu stürzen. Dank optimierter Kriegsführung, strategisch geplanten Massenmorden und neuen Waffen schaffte man es, 60 Millionen Menschen das Leben zu nehmen. Dabei starben Soldaten und Zivilisten, Erwachsene und Kinder, Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt.
Aber auch heute toben weltweit Kriege. Die Menschen in der Ukraine versuchen sich gegen den Aggressor Russland zu verteidigen. Russische Oppositionelle, die Frieden rufen, werden in Gefängnissen eingesperrt oder ermordet. Seit dem Überfall am 7. Oktober vergangenen Jahres ist der komplette Nahe Osten zu einem Pulverfass geworden. Einige Politiker glauben, dass man Gewalt nur mit noch mehr Gewalt stoppen kann.
Aber können wir aus der Geschichte wirklich nichts Lernen? Liegen nicht in der Mitte von Schwierigkeiten auch viele Möglichkeiten?
Willy Brandt näherte sich mit einer Politik der kleinen Schritte einer Abrüstung und der Wiedervereinigung Deutschlands. Damals wurde bewiesen, dass man die Spirale des Wettrüstens durchbrechen kann. Man hat Schritt für Schritt die Beziehungen beider Staaten verbessert.
Können wir das auch heute wieder schaffen? Gibt es Möglichkeiten neben Waffenlieferungen für Frieden einzutreten? Müssen wir nicht alle Mittel und Wege nutzen Not und Elend auf der Welt zu lindern? Vielleicht können wir mit einer kleinen Geldspende an eine Hilfsorganisation dafür sorgen, dass Menschen morgen auch wieder eine Mahlzeit haben, oder unsere Herzen öffnen für diejenigen, die vor Krieg zu Hause fliehen müssen.
Wir können doch aus der Geschichte lernen, dass rechtsextreme Parteien in der Vergangenheit für das größte Leid in der Welt verantwortlich waren, um heutzutage die Demokratie zu stärken. Lasst uns aufhören Waffen und Soldaten in die Welt zu schicken, sondern anfangen das Lied des Friedens zu singen.
Nun lasst uns zum Gedenken der Opfer beider Weltkriege, aber auch als Mahnung zum Frieden an uns diese Kränze niederlegen.
Steffen Balser, 17.11.24
Foto: Lindemann