Herr Döpfer, der den Grenzsteingarten am Kelten und Römerweg in Fellingshausen betreut, fragte sich und dann auch mich als Ortsvorsteher: “Wo bitte ist die Bank, die hier stand?” Wer dazu etwas berichten kann, kann sich gerne per Mail an info@biebertaler-bilderbogen.de wenden.
Möglicherweise haben Gemeindearbeiter oder die Seniorenwerkstatt die Bank zu Renovierungsarbeiten geholt; es kann aber auch sein, dass die Bank schlicht geklaut wurde, da man gut mit dem Auto an sie heranfahren kann – oder es ist schlicht ein Streich, den sich jemand erlaubt hat??? Kommuniziert wurde jedenfalls bei den im Projekt involvierten Stellen nichts. So bleibt es ein Punkt, sich wieder einmal darüber zu wundern, was in unserer Gemeinde los ist – auch angesichts der reichlichen anderen Fälle von Vandalismus in der Gemarkung.
Das untere Bild mit Bank stammt aus dem Jahre 2021; zwischenzeitlich hatte das Team von BiebertalTV an der Bank QR-Codes angebracht, die über das Lapidarium und die nahe Toteneiche informierten.
Bei dem Herrn Schwalm und seinen beiden Mitarbeitern vom Bauhof bedankt sich Herr Döpfer, der Initiator des Grenzsteingartens, für die rasche Umsetzung des Projekts „trockene Füße am Lapidarium“. Die Hackschnitzel hat er selbst verteilt. „War ganz schön anstrengend für’n alten Mann“, schreibt er. Auch ein Mülleimer wurde nun dort neu installiert. Jedoch, wie so vieles bei dem Projekt Grenzsteingarten an ihm hängen bleibt, liegt neben dem Auffüllen der Informationsflyer nun auch die Leerung und das Aufräumen des Mülls am Platz sowie das Mähen in seinen Händen.
Im Folgenden nun, zur allgemeinen Information, mein Gedächtnisprotokoll zum Treffen von Hans Ulm, Bernhard Steitz und Dr. Alfons Lindemann vom Ortsbeirat Fellingshausen mit Herrn Döpfer, dem Initiator des Grenzsteingartens, am Lapidarium sowie die Bilder zum Zustand, wie es bislang noch aussah:
Vorher: (Mitte Mai 2021)
Die Bilder oben zeigen die alljährlichen Auswirkungen des Regen- und Quellwassers auf den Weg von Fellingshausen nach Rodheim zum EDEKA-Markt. Eine passende Drainage oder ein Graben, der das Wasser ableitet, fehlt. Daher gibt es regelmäßig mindestens im Frühjahr und Herbst nasse Füße / dreckige Schuhe.
Nachdem die Wiese linkerhand des Lapidariums Ende Mai gemäht wurde:
Kurzer Einschub:
Solcherlei topographische Karten 1:25000 und mehr sind am Grenzsteingarten bei uns zu finden. Aktuelle Karten sind über die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation HVBG.hessen.de/Topographische-karte-tk25 für ein paar Euro zu beziehen.
Wie die beklagenswerten Bilder oben dokumentieren, war der Boden am Steinmuseum vor dem Einsatz der Gemeinde ziemlich aufgeweicht, so dass das Laufen dort zumindest für die Schuhe wenig einladend war. Die dort verlegten Abgrenzungsbaumstämme waren ziemlich morsch und der Zuweg war vom Bauern frisch zu Brei gefahren. Andererseits könnte man auch sagen: der Bauer hat den in Karten eingezeichneten Weg wieder freigelegt. Ein anhaltendes Ärgernis, hier nur „gering ausgefallene“ Fotobeispiele, ist der immer wieder zu findende Müll in den Flyerboxen, auf den Bänken und am Boden des Rastplatzes am Kelten-Römer-Weg, den Herr Döpfer allwöchentlich entsorgt. Bislang hat er sogar die Flyer in den Boxen auf eigene Rechnung der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. … Das ist für ihn nun nicht länger tragbar; andere Lösungen müssen gefunden werden!
All das – auch ein Rasentrimmer – sei zum Teil mit Geldern aus Zuwendungen von Sparkasse und Volksbank möglich gewesen.
“Da der Grenzsteingarten in den offiziellen Karten und Broschüren zum Kelten-Römer-Weg und zum Lahnwanderweg aufgeführt ist, könnten Herr Liebetruth von der Touristik-Kooperation Gleiberger Land oder der Kreis für die Kosten zuständig sein. Eine 50%ige Kostenbeteiligung seien auch schon mal vom Kreis zugesagt gewesen, aber nie geflossen”, berichtete Herr Döpfer dem Ortsbeirat. “Wer die restlichen 50 % übernehmen solle, sei nie geklärt worden. Auf Anfrage aber habe Herr Liebetruth seinen Antrag auf Finanzierung der Faltblätter an die Gemeinde Biebertal weitergeleitet. Von dort sei aber nie eine Reaktion erfolgt.”
Auch das Schild mit den Erklärungen an der Toteneiche stamme von ihm, erzählt Herr Döpfer.
Auf Nachfrage vom Ortsbeirat jetzt, erklärte die Bürgermeisterin, es sei kein Problem, die Fleyer in der Gemeindeverwaltung auf einem Laserdrucker zu drucken. Herr Döpfer übernimmt dann das Falten und Einstellen der Informationsbroschüren für die ausgestellten Steine.
Die Texte der Fleyer zu über Grenzmale im Gleiberger Land, verschiedene Steine und Landesgrenzstein sind auch über folgende Seite herunterzuladen: https://www.grenzmale-hessen.com/lapidarien/gleiberger-land/ . (Text und Fotos wurden von Herrn Döpfer heute mündlich zur anderweitigen Veröffentlichung freigegeben.)
“Die Anbringung eines QR-Codes mit entsprechender Verlinkung an der Hinweistafel wäre ebenfalls sinnvoll”, regt er für die Dorfentwicklung an. Weitere Informationen zu Grenzsteinlapidarien in Hessen finden sich mit allgemeinen Erklärungen über: https://www.grenzmale-hessen.com/lapidarien/.
Ein Thema während unserer Besprechung waren auch die Eichenprozessionsspinner, da das Lapidarium von jungen Eichen umstanden wird. Da gelte es, ein Auge darauf zu haben; nicht nur ein paar Meter weiter am Weg an der Sitzbank Richtung Rodheim!
Noch würde er die Pflege des Steingartens (Flyer nachfüllen, die Tafeln und die Bank säubern, Müll entfernen, Mähen) übernehmen; aber es bedürfe dringend einer Nachfolgeregelung, so Döpfer. Denn er mähe nicht nur am Lapidarium, sondern auch um den Dreimärker-Stein (KRO, FEL, ROD) auf der anderen Seite des Heegstrauch im Tal, damit er beim Wiesemähen vom Trecker aus gesehen und nicht weiter beschädigt wird.
Insgesamt, so ein Fazit im Gespräch, fehlen in der Biebertaler Gemarkung Mülleiner, wie sie z.B. mit gutem Erfolg in der Gemeinde Atzbach, sogar im Wald an Rastplätzen, aufgestellt sind. Dort ist am Weg kein Müll außerhalb der Mülleimer zu sehen, so wie er bei uns alle Nase lang in der Landschaft zu finden ist. Hier sollten sich Einheimische wie Besucher achtsamer mit unserer schönen Natur umgehen und mitnehmen was sie mitbringen.
Desweiteren wies Herr Döpfer darauf hin, dass der VHC (Vogelsberger Höhen Club), für den er viele Jahre Wege markiert habe, im letzten Jahr die weitere Markierungen der Wanderwege des VHC – wegen Personalmangels – gestrichen habe. Insgesamt aber sei die Wegmarkierungssituation in der Gemeinde außerordentlich schlecht; z.B. werde er oft von Wanderern gefragt, wo denn der ausgeschilderte archäologische Wanderweg am Dünsberg zu finden sei. Der sei nicht zu finden; ebenso wie andere Wege auch und dass das Verlaufen am Dünsberg selbst für Ortsunkundige ohne Schwierigkeiten gelänge.
Um die Januarmitte werden die Krippen am Krippenweg normalerweise abgebaut, in diesem Jahr natürlich ohne Abschlussfeier. Ich hatte eine kleine Krippe mit Laterne auf den Tisch am Lapidarium aufgestellt. Würde sie dort bleiben oder eher weggenommen werden? Sie blieb und es passierte etwas sehr Schönes. Als ich die Krippe abbaute, fand ich eine Klarsichthülle mit einem Gedicht darin. Von “Unbekannt”. Aber sicher war es jemand aus Fellingshausen, und es ist sehr passend zum Corona – Jahr. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Danke, lieber unbekannter Dichter! Hier kommt der Text:
Hoffnungslicht
Das Leben bremst zum zweiten Mal. Die Konsequenzen sind fatal. Doch bringt es nichts, wie wild zu fluchen, bei irgendwem die Schuld zu suchen. Denn solch wütendes Verhalten wird die Menschheit weiter spalten, wird die Menschheit weiter plagen in diesen wahrhaft dunklen Tagen.
Viel zu viel steht auf dem Spiel. Zusammenhalt, das wär´ ein Ziel. Nicht jeder hat die gleiche Sicht, nein, das müssen wir auch nicht.
Die Lage ist brisant wie selten, trotz allem sollen werte gelten und wir uns nicht die schuld zuweisen, es hilft nicht, wenn wir uns zerreißen.
Keiner hat so weit gedacht, wir haben alle das gemacht, was richtig schien und nötig war. Es prägte jeden, dieses Jahr.
Für alle, die es hart getroffen, Lasst uns beten, lasst uns hoffen, dass diese Tage schnell vergeh´ n und wir in bess´ re Zeiten seh´n.
Ich persönlich glaube dran, dass man zusammen stark sein kann. Für Wandel, Heilung, Zuversicht zünd´ mit mir an ein Hoffnungslicht.
In den Flyerboxen findet der Besucher Informationen über die gezeigten historischen Steine. Weitere Faltblätter berichten über Wappenkunde und weisen auf die frühere Schreibweise von Buchstaben und Zahlen.
Dieser Grenzsteingarten direkt am Kelten-Römer-Pfad wurde 2014 eingerichtet. Er enthält u.a. historische Vermessungsmale, einen Rillenstein der Generalkommission von etwa 1890-1910 und eine alte Festlegung der Grenze zu Hessen-Darmstadt. Das Exemplar aus Granit wird seit 1945 zur Abmarkung Trigonometrischer Punkte verwendet.