Nach 130 Jahren ist Schluss

Ein Gastbeitrag von Gerold Rentrop

Fellingshausen und Biebertal verlieren nicht nur einen Kulturträger, sondern auch eine innerörtlich wichtige soziale Komponente: In der außerordentlichen Versammlung am 1. Oktober hat der Gesangverein “Concordia 1891 Fellingshausen” beschlossen, den Chorgesang einzustellen. Ausschlaggebend dafür ist bei nach wie vor soliden wirtschaftlichen Verhältnissen die seit mehr als einem Jahrzehnt sinkende Anzahl von Aktiven in Fellingshausens ältestem Verein. Mit einer Tagesfahrt am 16. Oktober und einem noch nicht final terminierten gemeinsamen Nachmittag endet damit eine 130-jährige Ära.

Text und Bild: Gerold Rentrop

Neues und Gutes vom Lapidarium

Juli 2021

Bei dem Herrn Schwalm und seinen beiden Mitarbeitern vom Bauhof bedankt sich Herr Döpfer, der Initiator des Grenzsteingartens, für die rasche Umsetzung des Projekts „trockene Füße am Lapidarium“.
Die Hackschnitzel hat er selbst verteilt. „War ganz schön anstrengend für’n alten Mann“, schreibt er.
Auch ein Mülleimer wurde nun dort neu installiert. Jedoch, wie so vieles bei dem Projekt Grenzsteingarten an ihm hängen bleibt, liegt neben dem Auffüllen der Informationsflyer nun auch die Leerung und das Aufräumen des Mülls am Platz sowie das Mähen in seinen Händen.

Im Folgenden nun, zur allgemeinen Information, mein Gedächtnisprotokoll zum Treffen von Hans Ulm, Bernhard Steitz und Dr. Alfons Lindemann vom Ortsbeirat Fellingshausen mit Herrn Döpfer, dem Initiator des Grenzsteingartens, am Lapidarium sowie die Bilder zum Zustand, wie es bislang noch aussah:

Vorher: (Mitte Mai 2021)

Lapidarium Juni 21

Die Bilder oben zeigen die alljährlichen Auswirkungen des Regen- und Quellwassers auf den Weg von Fellingshausen nach Rodheim zum EDEKA-Markt. Eine passende Drainage oder ein Graben, der das Wasser ableitet, fehlt. Daher gibt es regelmäßig mindestens im Frühjahr und Herbst nasse Füße / dreckige Schuhe.

Nachdem die Wiese linkerhand des Lapidariums Ende Mai gemäht wurde:

Ortsbeirat am Lapidarium
Ortsbeirat Fellingshausen – Treffen mit Herrn Döpfer am Lapidarium 1.6.2021

Kurzer Einschub:

Solcherlei topographische Karten 1:25000 und mehr sind am Grenzsteingarten bei uns zu finden.
Aktuelle Karten sind über die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation HVBG.hessen.de/Topographische-karte-tk25 für ein paar Euro zu beziehen.

Unter https://geobasis-bb.de/sixcms/media.php/9/Faltblatt-Topo-Karten.pdf findet der Interessierte Hilfe, topographische Karten zu verstehen und nutzen; ebenso hilfreich Ergänzungsinformationen finden sind z.B. http://geomatik-ausbildung.de/download/TIPPSzumKartenlesen.pdf und https://www.hillwalktours.de/wandern-reiseblog/karten-lesen-wie-liest-man-topographische-karten/ .


Wie die beklagenswerten Bilder oben dokumentieren, war der Boden am Steinmuseum vor dem Einsatz der Gemeinde ziemlich aufgeweicht, so dass das Laufen dort zumindest für die Schuhe wenig einladend war.
Die dort verlegten Abgrenzungsbaumstämme waren ziemlich morsch und der Zuweg war vom Bauern frisch zu Brei gefahren. Andererseits könnte man auch sagen: der Bauer hat den in Karten eingezeichneten Weg wieder freigelegt.
Ein anhaltendes Ärgernis, hier nur „gering ausgefallene“ Fotobeispiele, ist der immer wieder zu findende Müll in den Flyerboxen, auf den Bänken und am Boden des Rastplatzes am Kelten-Römer-Weg, den Herr Döpfer allwöchentlich entsorgt.
Bislang hat er sogar die Flyer in den Boxen auf eigene Rechnung der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. … Das ist für ihn nun nicht länger tragbar; andere Lösungen müssen gefunden werden!

All das – auch ein Rasentrimmer – sei zum Teil mit Geldern aus Zuwendungen von Sparkasse und Volksbank möglich gewesen.

“Da der Grenzsteingarten in den offiziellen Karten und Broschüren zum Kelten-Römer-Weg und zum Lahnwanderweg aufgeführt ist, könnten Herr Liebetruth von der Touristik-Kooperation Gleiberger Land oder der Kreis für die Kosten zuständig sein. Eine 50%ige Kostenbeteiligung seien auch schon mal vom Kreis zugesagt gewesen, aber nie geflossen”, berichtete Herr Döpfer dem Ortsbeirat. “Wer die restlichen 50 % übernehmen solle, sei nie geklärt worden.
Auf Anfrage aber habe Herr Liebetruth seinen Antrag auf Finanzierung der Faltblätter an die Gemeinde Biebertal weitergeleitet. Von dort sei aber nie eine Reaktion erfolgt.”

Müllbeispiele

Auch das Schild mit den Erklärungen an der Toteneiche stamme von ihm, erzählt Herr Döpfer.

Auf Nachfrage vom Ortsbeirat jetzt, erklärte die Bürgermeisterin, es sei kein Problem, die Fleyer in der Gemeindeverwaltung auf einem Laserdrucker zu drucken.
Herr Döpfer übernimmt dann das Falten und Einstellen der Informationsbroschüren für die ausgestellten Steine.

Die Texte der Fleyer zu über Grenzmale im Gleiberger Land, verschiedene Steine und Landesgrenzstein sind auch über folgende Seite herunterzuladen: https://www.grenzmale-hessen.com/lapidarien/gleiberger-land/ .
(Text und Fotos wurden von Herrn Döpfer heute mündlich zur anderweitigen Veröffentlichung freigegeben.)

“Die Anbringung eines QR-Codes mit entsprechender Verlinkung an der Hinweistafel wäre ebenfalls sinnvoll”, regt er für die Dorfentwicklung an.
Weitere Informationen zu Grenzsteinlapidarien in Hessen finden sich mit allgemeinen Erklärungen über: https://www.grenzmale-hessen.com/lapidarien/.

Ein Thema während unserer Besprechung waren auch die Eichenprozessionsspinner, da das Lapidarium von jungen Eichen umstanden wird. Da gelte es, ein Auge darauf zu haben; nicht nur ein paar Meter weiter am Weg an der Sitzbank Richtung Rodheim!

Noch würde er die Pflege des Steingartens (Flyer nachfüllen, die Tafeln und die Bank säubern, Müll entfernen, Mähen) übernehmen; aber es bedürfe dringend einer Nachfolgeregelung, so Döpfer.
Denn er mähe nicht nur am Lapidarium, sondern auch um den Dreimärker-Stein (KRO, FEL, ROD) auf der anderen Seite des Heegstrauch im Tal, damit er beim Wiesemähen vom Trecker aus gesehen und nicht weiter beschädigt wird.

Dreimärkerstein oberhalb des „D“ von Dreimärkerstein auf der Wiese

Insgesamt, so ein Fazit im Gespräch, fehlen in der Biebertaler Gemarkung Mülleiner, wie sie z.B. mit gutem Erfolg in der Gemeinde Atzbach, sogar im Wald an Rastplätzen, aufgestellt sind. Dort ist am Weg kein Müll außerhalb der Mülleimer zu sehen, so wie er bei uns alle Nase lang in der Landschaft zu finden ist.
Hier sollten sich Einheimische wie Besucher achtsamer mit unserer schönen Natur umgehen und mitnehmen was sie mitbringen.

Desweiteren wies Herr Döpfer darauf hin, dass der VHC (Vogelsberger Höhen Club), für den er viele Jahre Wege markiert habe, im letzten Jahr die weitere Markierungen der Wanderwege des VHC – wegen Personalmangels – gestrichen habe.
Insgesamt aber sei die Wegmarkierungssituation in der Gemeinde außerordentlich schlecht;
z.B. werde er oft von Wanderern gefragt, wo denn der ausgeschilderte archäologische Wanderweg am Dünsberg zu finden sei. Der sei nicht zu finden; ebenso wie andere Wege auch und dass das Verlaufen am Dünsberg selbst für Ortsunkundige ohne Schwierigkeiten gelänge.

Fotos: Lindemann und Döpfer

Ergebnis Ortsbeiratswahl 2021

Wir vom Bilderbogen gratulieren den neuen gewählten Mitgliedern des Ortsbeirates Fellingshausen und wünschen Ihnen viel Erfolg & Gelingen bei Ihrem Handeln.

Kommunalwahl
A. Lindemann
Kommunalwahl
B. Seitz
H. Zimmer
H. Ulm
T. Cramer

Die obige Reihung richtet sich nach den Listenplätzen, aufgestellt in der konstituierenden Sitzung zur Ortsbeiratswahl. Die untere Listung richtet sich nach der Rangfolge des Wählervotums.

Kandidat

Johann Ulm

Dr. Alfons Lindemann

Bernhard Seitz

Hildegard Zimmer

Thorsten Cramer


Felix Koop

Stimmenanzahl

794

752

731

443

392


338

Quelle: Ergebnisse

Lapidarium / Grenzsteingarten

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Herr Ernst Döpfer pflegt die Anlage

In den Flyerboxen findet der Besucher Informationen über die gezeigten historischen Steine. Weitere Faltblätter berichten über Wappenkunde und weisen auf die frühere Schreibweise von Buchstaben und Zahlen.

Wandern mit Herrn Döpfer
Zukunftswerkstatt
Überzeugung und Leidenschaft

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Dieser Grenzsteingarten direkt am Kelten-Römer-Pfad wurde 2014 eingerichtet. Er enthält u.a. historische Vermessungsmale, einen Rillenstein der Generalkommission von etwa 1890-1910 und eine alte Festlegung der Grenze zu Hessen-Darmstadt. Das Exemplar aus Granit wird seit 1945 zur Abmarkung Trigonometrischer Punkte verwendet.  

Reden zum Volkstrauertag 2020

Kranz der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen

In diesem Jahr gibt es zwar keine Rede vor Publikum, dafür aber schriftliche Gedanken zum Volkstrauertag;
nachfolgend können Sie die oben im Bild zu sehenden Worte der Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen, Steffen Balser, lesen und im Anschluss daran der Text des stellvertretenden Ortsvorstehers in Fellinghausen, Dr. Alfons Lindemann.


2020 – verlorenes Jahr?

Jedes Jahr im November begehen wir den Volkstrauertag und gedenken der Opfern beider Weltkriege.
Wir denken an die Soldaten, die an der Front gefallen sind, den unzähligen Menschen, die durch direkte Kriegs-handlungen getötet wurden, den zahlreichen Opfern, die durch das NS-Regime ums Leben kamen und den Menschen auf der ganzen Welt, die durch Krankheit, Not und Elend starben.
Aber erinnern wir uns nicht nur an die Opfer der vergangenen Kriege. Auch heute fallen noch immer Soldaten in den verschiedenen Regionen der Welt.

Am 9. 11. jährt sich die Reichsprogromnacht in diesem Jahr zu 82. Mal. In dieser Nacht brannten Synagogen und jüdische Geschäfte im ganzen Deutschen Reich. Tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa. Aber dieser Hass richtet sich nicht ausschließlich gegen Juden, sondern gegen jeden in der Bevölkerung, der die Machenschaften der Nationalsozialisten nicht unterstützte.

Auch heute liest man in der Zeitung, dass rechte Gewalt in Deutschland wieder zunimmt. Rechtsextreme Gruppierungen erstarken und Aggression gegen Geflüchtete und Asylbewerber nehmen zu. Der Verfassungsschutz zählte im Jahr 2019 mehr als 22.300 Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund. Darunter fällt z.B. der Mord des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke oder die Attentate vor der Synagoge in Halle und am 19. Februar in der Hanauer Innenstadt. Aber spätestens, als am 29. August 2020 ca. 400 Rechtsextremisten und Regierungskritiker versuchten das Reichstagsgebäude zu stürmen, müssen bei jedem von uns alle Alarmglocken angehen.

Das Jahr 2020 ist sowieso ein verrücktes Jahr, wie es in der Geschichte selten vorkam. Selbst in unserer gefestigten Demokratie passieren Dinge, die wir vor einem Jahr für unvorstellbar hielten. In Deutschland gibt es unzählige Einschränkungen gegen das Grundgesetz. So wird z.B. die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Religionsfreiheit, die Versammlungsfreiheit und das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung eingeschränkt. Dies alles passiert durch Verordnungen, die die Bundes- und Landesregierungen erlassen.
Es ist die Aufgabe der Regierung, dafür zu sorgen, dass die Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung sicher gestellt wird; aber politische Debatten über Einschränkungen müssen in den Parlamenten geführt und dort mehrheitlich durch unsere gewählten Volksvertreter beschlossen werden.

Möglicherweise bietet die Cornoa-Pandemie auch eine Chance, um uns wieder auf die wichtigen Werte zu besinnen, So kümmern wir uns in dieser Zeit z.B. um unseren Nachbarn, der zum Einkaufen nicht das Haus verlassen kann, ober wir danken den Menschen im Gesundheitswesen, die mit dem Risiko leben, selbst infiziert zu werden und sich dennoch um Alte und Kranke kümmern. Wir unterstützen uns in Krisenzeiten und lassen niemand alleine, auch wenn wir Abstand halten.

Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick auf den Himmel freigeben.
Lasst uns dafür kämpfen, dass die Welt wieder ein Stück näher zusammenrückt und dass wir die Hoffnung auf eine bessere Welt nach Cornona nicht verlieren.

Denn:
“selig sind die, die Frieden stiften”

Für die Vereinsgemeinschaft Fellingshausen
Steffen Balser

Fotos: Steffen Balser

Liebe Fellingshäuser/innen,

im November, wenn das Laub von den Bäumen fällt und uns an den Tod erinnert,
gedenken wir an Allerheiligen der Toten und erinnern uns am Volkstrauertag speziell
an die Kriegsopfer und all der menschengemachten Leiden.

2020 ist in dieser Hinsicht ein besonderes Jahr.
Denn 2020 ist die Fragilität des Lebens im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
in den Medien das dominierende Thema des Jahres.

Vielfach wird nun gewünscht: „Bleib gesund!“

Dabei hat sich – still und leise – eine Klima der Angst breit gemacht;
Angst vor Infektion, Krankheit und Tod, Angst andere anzustecken, Angst vor Beschädigungen unserer Demokratie und vor Verlust des vertrauten Lebensstils.

Ein Virus braucht Wirte, in denen er sich vermehren und überleben kann.
Sinnvollerweise gehen wir auf Abstand; wir verschleiern unsere Gesichter und desinfizieren, was das Zeug hält, womit das „Überspringen“ von Vieren verhindert werden soll.

So finden in diesem Jahr auch keine gemeinsamen Gedenkgottesdienste statt, keine Reden, kein Chorgesang. Bürgermeisterin und Ortsvorsteher/innen legen allein, stellvertretend in stillem Gedenken in den Ortsteilen von Biebertal Kränze nieder.

Das ist eine gute und richtige Vorsichtsmaßnahme, die den Respekt vor den Lebenden zum Ausdruck bringt.

Leider trägt die nun seit Monaten praktizierte Distanz, wie auch der fehlende Einblick in die Mimik unserer Mitmenschen, dazu bei unschöne Gefühle zu verstärken: das Gefühl der Unsicherheit, des Ausgeliefertseins und der bewusst gewordenen Zerbrechlichkeit des Lesens sowie eine Grundhaltung von Misstrauen und Angst.
Wie schön war es doch, als wir uns über die Nähe zu anderen das Gefühl der Zugehörigkeit versichern konnten, uns geborgen und getröstet fühlen konnten!
Wie schön war es, als wir uns ungezwungen zum Essen verabreden konnten oder dem einen oder anderen Kunstgenuss frönen, zum Eintrachtspiel fahren und uns in der Nordwestkurve dem Taumel der Gleichgesinnten hingeben oder selbst singen … und und und … konnten.

Irrwitzigerweise sprachen Politiker davon, wir seien im Krieg gegen Corona.
Nein, das sind wir nicht!
Ja, wir müssen uns mit einem Naturphänomen auseinandersetzen,
aber nicht mit einem menschengemachten Desaster.

Die Kriege, Vertreibungen, Terrorangriffe gibt es noch immer an vielen Stellen der Welt und die Opferzahlen von Krieg, Hunger und Vertreibung sind um ein vielfaches höher, als die Opferzahlen der “durch oder mit” dem SRAS-Cov19-Virus verstorbenen.

Und auch in unserem Land sind die Wunden der letzten 100 Jahr längst nicht verheilt:
Spukgeister der Vergangenheit tauchen wieder vermehrt auf: Ressentiments, Vorurteile, Sündenbockdenken und ähnliches; manche klammern sich an längst überwunden geglaubte nationalistische und rassistische Scheinideale, wünschen sich „wissende“, bestimmende, für Ordnung sorgende, autoritäre Machthaber oder leiden an psychologischen Deformierungen und stellen die Basis unseres Wissens mit Fake Informationen und Befindlichkeiten in Frage; oder meinen, in religiösem oder ideologischem Wahn, im Besitz von Wahrheiten zu sein, die sie anderen mit Gewalt beibringen zu müssen glauben.

Darunter aber liegen sehr häufig alte Kränkung, Demütigung, Verletzung, vermeintliche Ansprüche auf Land, Bodenschätze, Wasser, Wissen usw., die als Motiv und Rechtfertigung für Gewalt, im gesellschaftlichen, wie im persönlichen, geltend gemacht werden.
Auf die psychologischen Hintergründe war ich im letzten Jahr eingegangen.
Als Ausgleich für dieses Gefühl der Schwäche bieten sich reale Macht, wie das Gefühl von Macht, aber auch Gier und Geiz als (scheinbare) Kompensation für die selbst oder von den Vorfahren erlebten Traumata an.

Die unterschwellig – über epigenetische Mechanismen und über soziale Vererbung – aus der Vergangenheit durch die Generationen weitergereichte Angst mischt sich mit einer diffusen Angst vor der Zukunft, die wegen Klimawandel, Energie- und Wasserkrisen, Strukturwandel, Flüchtlingsströmen, Artensterben usw. als bedrohlich wahrgenommen wird.
Und, es ereilte uns in diesem Jahr eine Folge der Globalisierung und der schrumpfenden Lebensräume für Tiere, die es möglich machte, dass ein bis dato tierpathogener Keim auf die Spezies Mensch übersprang und unseren gewohnten Alltag durcheinander wirbelte.

Im Verlaufe des Jahres begriffen wir allmählich: das ist unsere neue Realität!
Wieder einmal müssen wir uns anpassen und mit der gegebenen Situation fertig werden.

Wenn wir heute der Opfer zweier Weltkriege gedenken, können wir auch sehen lernen,
wie die Menschen mit anderen schrecklichen Situationen fertig geworden sind,
wie sie – gegen alle Widerstände – mit Zuversicht an die Gestaltung ihres Lebensraumes herangegangen sind.
Zusammenhalt und Zusammenarbeit war dabei ein starker Anker, positive Ziele und Hoffnungen auf Besserung beflügelten sie und sie sorgten dafür, dass es ihre Kinder einmal besser haben könnten, als es der Elterngeneration vergönnt war. Schauen wir also nach vorn, formulieren wir attraktive, erreichbare, konkrete Ziele und lernen aus dem Blick in die Vergangenheit, was wir besser machen können.

In diesem Sinne ist der Volkstrauertag, wie auch die allgemeine Entschleunigung in diesem Jahr, ein Innehalten, eine Zeit zum Nachdenken darüber, was einer und einem jeden wirklich wirklich wichtig ist in diesem Leben.

Also: Bleiben Sie alle gesund!

Dr. med. Alfons Lindemann

Rede zum Volkstrauertag 2019 – Fellingshausen

Foto: Lindemann

Ich begrüße Sie zu unserer Gedenkfeier.

Unser Ortsvorsteher Dieter Synowszik lässt Ihnen Grüße auszurichten. Wieder hat er mich als sein Stellvertreter gebeten, die Rede zum Volkstrauertag zu halten und der Kriegsopfer zweier Weltkriege zu gedenken.

Ein solcher Gedenktag ist jedoch viel mehr …
und heute umso wichtiger, da es manche Menschen bei uns inzwischen wieder für tragbar,
ja wünschenswert, halten, dass die Würde des Menschen teilbar sei:
dass dieses Grundrecht für Juden, Muslime, Sinti, Roma, Schwule, Lesben, usw., die man als anders definiert, nicht gelten soll.

Zukunftsangst und Unüberschaubarkeit der Situation durch Klimawandel, Überbevölkerung, Globalisierung und zunehmender Egoismus sind äußere Erklärungen.
Doch das allein kann es nicht sein.
Denn aktuell sind die Spaltung von Gesellschaften und Populismus, also von eigenen Nützlichkeitserwägungen geprägte, demagogische und nationalistische Politik ein weltweit zu beobachtendes Phänomen.

Als Psychologe vermute ich aufgrund von beschriebenen Befunden und Biographien sehr stark, dass diese Reaktion inneren Beweggründen folgt, die in den Lebensgeschichten von Menschen begründet liegen.
Dazu später einige Beispiele …

Hass, Rassismus, Populismus, anti-demkratische, anti-freiheitliche und anti-gleichberechtigungs-Gedanken, Radikalität und Terror werden in unseren Alltag in erschreckendem Maße wieder salonfähig.
Angst und katastrophische Erwartungen dominieren das Denken weiter Teile der Bevölkerung und der Berichterstattungen in den Medien.
Zwar pflegten nach dem 2. Weltkrieg in der BRD, wie Studien belegen, durchgehend – quer durch alle Parteien – immer 20-30 % eine braune Gesinnung … und in der DDR wurde die Nazi-Zeit überhaupt nicht aufgearbeitet. … Stattdessen wurde ein autoritäres Regime unter neuer Flagge fortgesetzt.

Neo-Nazis waren lange offiziell eine verpönte Splittergruppe. Heute traut man sich – lange und strategisch gut vorbereitet – wieder, sich öffentlich zu zeigen und derartiges Gedankengut – die Geschichte verleugnend – für Sinnvoll zu halten.
Die Auswirkungen erleben wir gerade und nach 2015 verstärkt, ohne dass sich die Menschen an der Demagogie, der Verführung und dem manipulativen Vorgehen stören.
Sprachanalysen von AfD-Reden zeigen; wie die Redner ihr Publikum erst als Verlierer beschimpfen und abwerten, um dann als Retter aufzutreten.
Dabei ist den meisten nicht bewusst, dass hier Erinnerungen an eigene Verletzungen aus früheren Zeiten der Kindheit, wie auch kollektive Wunden aus der Geschichte benutzt werden.

Heute wissen wir, dass der Faschismus zentral keine Ideologie ist, sondern eine zerstörerische Art und Weise, eine Realität herzustellen.

Vor wenigen Tagen kam im Gießener Psychosozialverlag ein Buch der Kinderpsychoanalytikerin Anne-Lise Stern heraus, die die Deportation nach Auschwitz-Birkenau überlebt hat.

psychosozial Verlag, Gießen

Sie  betont: „Die Kinder haben ein Recht auf einen neuen Anfang“.

Sie rechnet mit niemandem ab, sie verurteilt niemanden, aber sie entlässt auch niemanden aus der Verantwortung für die Erinnerung.

Denn will man Hass, Krieg und Verfolgung oder auch Klimasünden verhindern, muss man die eigene Geschichte verstehen, … um sie nicht wiederholen zu müssen. Denn alles was uns nicht bewusst ist, hatte Sigmund Freud (1856-1939) schon erkannt, müssen wir in Szene setzten und schmerzhaft erleben, um es zu begreifen.

Erst Bewusstsein – also Wissen – eröffnet Wahlmöglichkeiten.

Daher gilt es heute, zeitgeschichtliche Phänomene in den Blick zu nehmen, die uns aktuell leider wieder bzw. immer noch umgeben:
Zum einen sind die Auswirkungen der Weltkriege längst nicht vorbei – sowohl in den Motiven und Handlungen von Regierungen, wie auch in unseren persönlichen Leben.
Denn die Traumata von Gewalt, Hunger, Not und Vernichtung wirken auch in den nachfolgenden Generationen weiter.
Sie werden über Familiengeheimnisse, über verdrängte Schuld- und Schamgefühle, durch die Einstellungen und das Verhalten der Eltern, wie auch epigenetisch – also durch Ein- oder Ausschalten bestimmter Gene – an Kinder und Enkel weitergegeben und wirken dort unbewusst nach.

Der Spiegel

Die Zeitschrift „Der Spiegel“ hat das in seiner Ausgabe vom Dez. 2018 mit dem Artikel „Familien und ihre Geheimnisse – Wie unsere Vorfahren unser Leben prägen“ kurz uns prägnant herausgearbeitet.

Wer eine Kopie des Artikels möchte, kann sich gerne an mich wenden oder über den Link links direkt beim Verlag bestellen.

Zum anderen sind solch gravierende äußere Ereignisse immer auch Spiegelungen von (abgewehrten, also unbewusst gemachten) Erinnerungen an Situationen der eigenen frühen Lebensgeschichte.
1977 beschrieb Klaus Theweleit in seinem Buch „Männerfantasien“, dass es für die in Freikorps organisierten Vorbereiter des Nationalsozialismus strukturell darum ging, sich selbst „heil“ zu machen – durch Gewalt gegen andere …
was in der kindlichen Phantasie möglich erscheint, jedoch nie in der Realität gelingen kann.
Allein die Liebe und echter Kontakt mit gefühlter, passener Resonanz wirken heilsam.
Auch 1919/20 wurde gesagt, man müssten das „Vaterland schützen“, die „Nation retten“, aber das waren nicht die wirklichen Handlungsmotivationen.
Man muss sich vorstellen, dass damals autoritäre Strukturen üblich waren und Kinder ganz selbstverständlich geprügelt wurden, so dass sie immer Angst vor Einbrüchen von außen haben mussten.
Vielen Menschen ist es daher nicht gelungen ein Gefühl von Körperganzheit auszubilden und die Zersplitterung im Ich-Erleben zu überwinden, klare Grenzen zu entwickeln.
Ähnliche Phänomene sehen wir auch heute bei Suchtkranken.
Da war und ist ein Bedürfnis nach Gewalt, der mit dem Wunsch zu tun hat, eine Körperganzheit (Integration) herzustellen.
So kann man sich erklären, dass manche Menschen später die Außengrenzen ihres Körpers auch mit Landesgrenzen gleich setzten.
Wir haben 2015 erlebt, wie Flüchtlingsströme empfunden wurden, als würden sie in die Körper solcher Leute einströmen und nicht einfach nur ins Land.
Bereits 1933 beschrieb der Psychiater und PsychoanalytikerWilhelm Reich in dem Buch
„Die Massenpsychologie des Faschismus“, wie Triebunterdrückung und faschistische Ideologie zusammenhängen. Er zeigte auf, wie die patriarchalisch organisierte Familie mit ihren Zwangsstrukturen
– als Keimzelle des Staates – Charaktere schafft,die sich einer unterdrückenden Ordnung, trotz Not und Erniedrigung, unterwerfen. 
Auch Erich Fromm und Max Herkheimer entwickelten – ebenfalls in den 1930er Jahren – das Konzept des autoritären Charakters, den sie voller Vorurteile, Konformität, destruktiv, autoritätsgläubig, gehorsam, rassistisch und ablehnend gegenüber dem Fremden und fremden Kulturen beschreiben.
1941 erklärt Fromm die Psychodynamik dieser Furcht und Flucht vor der Freiheit, als Angst vor einer pluralistischen, vielfältigen Welt. Der geistige Gleichmacherei verträgt keine Andersdenkenden.

Ein Erklärungspfad führt hier direkt in die Zeit nach der Geburt.
Da erlebt sich das Kind noch nicht von der Mutter getrennt und auch die Zuordnung von positiven, lustvollen und negativen, unlustvollen, schmerzhaften Aspekten des eigenen Selbst oder der umgebenden Objekt ist noch nicht entwickelt. 
In dieser Zeit sorgt der Abwehrmechanismus Spaltung – vor der wir derzeit allenthalben als gesellschaftliches Phänomen hören – in Belastungs- oder Konfliktsituationen dafür, unerträgliche Vorstellungen auseinander zu halten, …  mit dem Ergebnis, dass das eigene Selbst bzw. die Anderen ausschließlich als entweder „nur gut“ oder „nur böse“ wahrgenommen werden können.
Die Spaltung schützt die „guten“ Anteile (z.B. „die Deutschen“, „Polen“, „Türken“, die weißen US-Amerkianer) vor den eigenen Aggressionen, die in der kindlichen Phantasie Vernichtung bedeuten.
Auf diese Weise werden die zerstörerischen Impulse nun im eigenen Erleben nicht mehr bei sich, sondern so wahrgenommen, als ob sie von den anderen kommen.
So verwandelt lässt sich der Impuls im nächsten Moment, sozusagen in Selbstbverteidigung „berechtigt“ und für das eigene Selbstbild gefahrlos, exzessiv gegen den „bösen“ Anderen („den Ausländern, die mit der anderen Meinung oder gegen die, die eigene sexuelle Identität bedrohenden“) ausleben …
oder ihn, als „dem Bösen“, zumindest projektiv zuzuschreiben; so wie ein Filmprojektor ein Bild auf eine Leinwand wirft und man den Eindruck gewinnt, der Film spiele sich auf der Projektionsfläche ab, statt im Projektor.
So schützt Spaltungsabwehr akut vor überwältigenden negativen Vorstellungen von sich Selbst, vor Selbstzweifeln und Selbsthass bis hin zu selbstverletzendem Verhalten …
das dann irgendwann doch z.B. auf Adolfs Frage „wollt Ihr den totalen Krieg“ ein jubelndes „Ja“ hervorbringt.

Eine Reflektion des eigenen Tuns ist in diesem regressiven (rückgewandten, wir in früheren Zeiten und auf andere Personen reagierend) inneren Zustand, auf diesem Entwicklungsniveau, nicht möglich.
Hinzu kommt, dass diese kindliche Erlebensweise und die sich daraus ableitenden Verhaltensmuster dem Erwachsenen nicht mehr bewusst sind. Sie sind der kindlichen Amnesie anheim gefallen. So kann fast alles, was in unserer vorsprachlichen Zeit war, nicht erinnert werden, zugleich ist alles noch immer in körperlichen Reaktionsmustern sehr präsent. Es ist da, wirkt und das um so wirkungsvoller, weil wir es nicht wissen, nicht korrigieren können. Denn diese Muster funktionieren unbewusst und automatisch.
z.B. wenn der AfD-Vorsitzende Gauland  den Nationalsozialismus als historischen „Vogelschiss“ verharmlost oder der thüringische AfD-Vorsitzende Höcke das Holocaust-Mahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ bezeichnet und eine „Erinnerungspolitische Wende um 180 Grad fordert“.

Jegliche Form von Gewalt, Vernachlässigung oder Lieblosigkeit, die Menschen in ihrer Kindergeschichte erfahren, wirken nach.
Eindrücklich wird das klar, liest man die Biographien von Adolf Hitler, Josef StalinMao ZedongDeng XiaopingDonald Trump, Wladimir PutinRecep Tayyip Erdoğan usw.

Heutzutage ist Mobbing der private Kleinkrieg in Schulen, am Arbeitsplatz oder im Internet.
Dabei wirkt ein System aus Täter, Opfer, Mitläufern, Zuschauern und Wegschaueren zusammen, wo wie es aus großen Kriegen bekannt ist.
Auch da ist die Erinnerung an die eigenen Verletzungen meist verdrängt und der unbewusste Selbst-Hass wird aggressiv auf andere gerichtet; dies auch um andere (mit)fühlen zu lassen, wie es dem Täter und den Mitläufern innerlich geht, während die Zuschauer und Wegschauer erneut an Pastor Martin Niemöller zu erinnern sind: der sagte 1946:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen;
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Insofern ist der Volkstrauertag nicht nur Innehalten, um über die Schrecken des Krieges früher oder überall auf der Welt nachzudenken, sondern ein lebendiger Appell und ein Tag für die Lebenden.

In diesem Sinne, gehen Sie gut mit sich und mit anderen um, …
damit wir nie wieder Krieg erleben müssen;
nicht in unseren Kinderzimmern, nicht in der Welt.

Vielen Dank
Dr. Alfons Lindemann
stellv. Ortsvorsteher


Die Würde des Menschen ist unantastbar

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit und auf körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.

Ich bin mir sicher, dass diese Worte vielen von euch bekannt vorkommen. Es sind die ersten Worte unseres Grundgesetzes. Es ist ihnen eigentlich nichts hinzuzufügen. Und trotzdem stoßen wir im Alltag an unsere Grenzen, dieses Gesetz mit Leben zu füllen. Aber was hat das Grundgesetz und die Würde des Menschen mit dem Volkstrauertag zu tun? Oder anders gefragt, was hat im Panzer zu sitzen, im Kampfuboot zu hocken, oder im Schützengraben zu liegen mit der Würde des Menschen zu tun. 74 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges kämpfen deutsche Soldaten noch immer im Ausland. Können sie sich darauf verlassen, dass sie das Recht auf körperliche Unversehrtheit besitzen? Müssen wir uns nicht Gedanken machen, ob es andere Formen gibt, für Friede und Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen, sowie es uns die Mütter und Väter des Grundgesetztes aufgegeben haben? Können wir in der Welt Frieden schaffen, wenn wir Panzer und Granaten verkaufen? Sicherlich trägt dies auch einen Teil dazu bei, dass sich weltweit immer mehr Menschen auf der Flucht befinden. Können diese Menschen sich sicher sein, dass sie nicht wegen ihrer Abstammung, ihrer Sprache oder Heimat und Herkunft benachteiligt werden, wenn sie vor Krieg in der Welt fliehen und nach Deutschland kommen? Sollten wir uns nicht lieber dafür einsetzen, dass wirklich alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind?

Zugleich gibt es immer mehr rechte Parteien in unseren Parlamenten, die die Worte unseres Grundgesetzes nicht akzeptieren. Eine Demokratie muss das aushalten, aber nicht hinnehmen. Die Aufgabe einen jeden einzelnen ist es, sich für Würde, Friede, Freiheit und Demokratie einzusetzen, wo immer sie angegriffen wird. Es heißt zwar, alles Gute kommt von oben, aber alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Was in der Verfassung steht, ist eine Sache. Eine andere Sache ist die Frage, ob und wie die in ihr formulierten Werte auch verwirklicht werden. Darauf kommt es doch an. Unser Staat ist angewiesen darauf, dass die Idee der Menschenwürde, die Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Toleranz gelebt werden. Demokratie braucht Bürger, die sich einmischen, die Verantwortung übernehmen, die Engagement zeigen. Das Grundgesetz gibt uns die Freiheit, uns für die humane Gesellschaft einzusetzen. Nutzen wir diese Freiheit, jeden Tag aufs Neue.

Denn die Würde des Menschen ist unverhandelbar, nein, sie ist unantastbar.

Fellingshausen, 16.11.2019, Steffen Balser
Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen