»”Durch” . kann ich nicht«

Quelle: Gießener Anzeiger, 13.5.23

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Super-Medium, das passt – sagt Landgasthof-Koch Weber, doch sein Gast wollte etwas anderes. Foto: Waldschmidt © Waldschmidt

Ein Biebertaler Landgasthof-Koch vermasselt in TV-Show »Mein Lokal, Dein Lokal» die Steakbestellung eines Kollegen.

Biebertal (whk/ww). Sein serviertes Steak brach dem heimischen Gastwirt das Genick, natürlich nur im übertragenen Sinne. »Durch kann ich nicht« und seine Gäste wollen das auch nicht. Koch Paul Philipp Weber ist jetzt super-sauer und kann nur super-medium bruzzeln, zumindest ein Steak als Gericht. Der Inhaber des Landgasthofs »Zum Dünsberg – beim Paul« in Fellingshausen war am Freitagabend TV-Star in der Kabel Eins-Sendung »Mein Lokal, Dein Lokal».

Hier geht es unter Gastwirten richtig zur Sache, jeder Teilnehmer bewertet den anderen und TV-Koch Mike Süsser kommentiert das Ganze. Weber war sich seiner Sache zu sicher, verständlich, denn er zählte im Vorjahr zu den 50 besten Wirtshäusern. Er wollte gute Werbung haben – doch darauf sind solche Shows nur selten angelegt. Hier geht es auch darum, bloßzustellen, nur wer besteht, erntet breite Anerkennung.

Und natürlich gibt es Konkurrenzdruck aus dem Umland, auch ein Gastwirt aus Wetzlar machte in der Sendung kürzlich mit.

»Wenn ich nocheinmal ein solches Angebot bekäme, wüsste ich, auf was ich mich da eingelassen habe. Dem Aufnahmeteam geht es nur um das, was es hören will. Dies war alles vorstrukturiert.« Weber ist jedenfalls auf sich sauer, dass er mitgemacht hat.

Ungenügende Kommunikation

Seinem Geschäft wird es nicht schaden, die Gäste kennen ihn und wissen, was er leckeres Deftiges bietet. Doch jetzt werden ihn einige auf sein missratenes Steak ansprechen, das »super-medium« eigentlich am leckersten schmeckt. Doch ein anderer Gastronom aus der Region wollte Webers Kochkünste nun einmal fordern und orderte sein Steak »durch«. Dabei ging auch einiges in der Kommunikation zwischen Bedienung und dem Chef in der Küche schief.

Dass TV-Koch Mike Süsser vor dem Wettstreit einen Blick in die Küche wirft, verhieß zunächst beim Dreh gute Werbung. Doch die Bestellung und Bewertung des Wettbewerbers führten zur Abwertung. »Ich werde mit Liebe weiterkochen«, betont jetzt der gekränkte Inhaber, der stolz darauf sein kann, dass sein Gasthaus zu den 50 besten Wirtshäuser Hessens zählt. Vielleicht hat ihn das aber auch ein wenig zu übermütig gemacht.

»Ein stückweit überredet«

Über 160 Jahre gastliche Tradition gibt es »Beim Paul«, die man nicht nur in Fellingshausen kennt. Zu seiner Motivation, am Kabel-Eins-Event teilzunehmen, erklärt Weber: »Wir wurden angeschrieben und haben in unserer Familie mehrheitlich entschieden teilzunehmen. Allerdings wurden wir am Telefon von den Kabel-Eins-Leuten auch ein stückweit überredet. Meine Hoffnung war, dass es eine gute Sache ist und auch eine Werbung für unseren traditionsreichen Landgasthof werden würde«.

Nach ein »bisschen Casting« und Inspektion der Lokalität wurden Fragen vom Produktionsteam gestellt. Letztlich hatte es Weber nicht mehr in der Hand. Die Verträge waren unterzeichnet und die Rechte abgetreten. Weber war selbst bei vier verschiedenen Gastronomen zu Gast, um diese zu bewerten.

Mitte Februar schaute das Kamera- und Aufnahmeteam bereits im Landgasthof zu Dreharbeiten vorbei. Morgens um 9.30 Uhr ging es los. Mit den vier Mitbewerbern und der Crew wurde alles perfekt in Szene gesetzt.

Es fing schon damit an, dass die vorbereitete »Kaminstubb«, die gute Stube des Hauses, nicht genutzt, sondern sich im Gastraum an einem Tisch mitten im Raum alles abspielte – bei Linsensuppe und belegten Brötchen. Der Landgasthof wurde im Fernsehen dann als »Kneipe« dargestellt. »Dies trifft ja nicht zu. In einer Kneipe gibt es nur kleine Gerichte, bei uns reichhaltige Speisen.«

»Super-Medium« für Stammgäste

Das Steak war der Knackpunkt. Weber brät es stets »super-medium«, wenn der Gast keinen anderen Wünsche hat. Das finden seine Stammgäste gut, nicht so der Kollege, der mit am Tisch saß, und Gerich hielt. Das Steak sollte durchgebraten sein. »Durch kann ich nicht, ich kann nur medium«, gibt Weber unumwunden zu. Schneider bleib bei deinen Leisten, heißt es bekanntlich.

Sehr wenig Punkte gab es jedoch offensichtlich nicht für das Essen, sondern darauf, dass der Küchenchef keine Einsicht zeigte.

Schlechte Grundstimmung

»Ich hatte mehrmals die Möglichkeit, die »Kuh vom Eis« zu holen, indem ich das Steak zum Schluss gutgeschrieben hätte. Aber ich war in einer schlechten Grundstimmung. Da war es mir dann auch egal. Ich fühlte mich so, als würde unsere Gasthaus-Tradition mit Füßen getreten. Mein Fazit: Bei dieser Sendung geht es nur um Einschaltquoten.« Unser Ambiente wurde bei der Bewerbung absolut nicht berücksichtigt. »Ich bin halt ein sehr emotionaler Mensch!« Und seine Mutter Christiane Weber fügt stolz hinzu, dass der Landgasthof in der fünften Generation geführt wird – darunter Paul, Udo und Christiane Weber und nun mit Paul Philipp Weber auch weiterhin Zukunft hat.

Zu den Spezialitäten des Hauses gehören der beliebte Fellingshäuser Schwenkbraten, Hausmacher-Hackbraten« und -Wurst. Hinzukommen vegetarische und vegane Gericht, die ebenfalls stark nachgefragt werden. Und klar ist eigentlich auch, dass man dort bestens einkehren kann. Hand aufs Herz: Wer will schon sein Steak durchgebraten!?

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TV-Koch Mike Süsser schaut sich in der Küche beim Paul in Fellingshausen um. Bildschirmfoto: Wißner © Thomas Wißner

Körper und Seele, Jung wie Alt sind zusammen im BSV Biebertal

Klaus Waldschmidt lichtet Vorstand und geehrte Vereinsmitglieder bei der JHV des BSV am 28. April 2023 ab.

Wieder einmal zog der Vorstand gemeinsam zum abgelaufenen Jahr im Vereinsheim des BSV in der Industriestr. 6 in Fellingshausen Bilanz.  Auf der Tagesordnung standen Berichte, Wahlen und Ehrungen.

Hans Below wurde als eines der Gründungsmitglieder im Jahr 1989,
nach 33 Jahren ununterbrochener Vorstandstätigkeit, zum Ehrenmitglied ernannt. Für sein Lebenswerk wurde er mit einem goldenen Hans geehrt.
Er zieht sich nun als Übungs- und Abteilungsleiter aus dem Sportbetrieb der Schwimmabteilung zurück.

Daniela Manger wurde für ihre 25jährige, ununterbrochene Tätigkeit im Vorstand geehrt. Sie zog sich in diesem Jahr aus persönlichen Gründen von ihrem verantwortungsvollen Posten zurück. Sie begleitete als stets zuverlässige Kassiererin den Aufstieg und die stetige Erweiterung des Vereines von ca. 300 auf 1.000 mehr oder weniger aktive Mitglieder mit. Zuletzt hatte sie ihre Nachfolgerin Anne eingearbeitet.

Ein Ausschnitt aus dem Publikum, das dem Presse-Fotografen bei seiner Arbeit zuschaut

Der neu gewählte Vorstand besteht nun aus: Oliver Manger 1. VS, Guido Donat 2. VS , Anne Wilt Kassenwartin (neu), Michael Schad Schriftführer, Dominik March Jugendwart, David Schad stellv. Kassenwart (neu), Renate Becker  und Melanie Richter beide Beisitzer (neu).
Inzwischen betreut der BSV 768 Mitglieder und 258 Rehasportler – Bewegung und mehr auf Rezept.
Bei dieser Größe des Vereinslebens ist eine Verteilung der Vorstandsarbeit auf mehrere Schultern unerlässlich für den Gesamterfolg des Vereines. Dabei soll sich jede/r mit den übernommenen Aufgaben dort wiederfinden, wo es ihr/ihm Spaß macht! 

Inzwischen betätigt sich der BSV in 18 Sparten; neben dem Fitnesstudio in Fellingshausen und dem Rehasport für die Bereiche Orthopädie, Herzsport und Neurologische Erkrankungen bietet der Verein im Ehrenamt für die Bürgerinnen und Bürger Biebertals und Umgebung insgesamt 87 Wochenstunden Sportangebot. Die Personenstärksten Abteilungen des Vereines sind weiterhin die Fitnessparte, der Rehasport, das Schwimmen, die Wassergymnastik und Tanzen mit Linedance oder Standard- und Latein-Paartanzangeboten. Diverse Yoga- und Pilateskurse, Beckenboden- und Entspannungs-kurse, Basketball (auch für Kids), Fitnessboxen, Badminton usw. runden das Gesamtbild ab.
Kooperation ist inzwischen ein wichtiges Prinzip geworden. So wird die Zusammenarbeit mit der Grundschule durch Projekte Schule/Verein wird gepflegt. Es wird mit dem Tennisverein in Bieber und Tanz & Event Schad mit seinen umfangreichen Tanz- und HipHopangeboten zusammengearbeitet und in diesem Jahr kam und kommt, durch die zur Verfügungstellung des Gruppenraumes sogar ein psychotherapeutisches Angebot hinzu.

Im Gesamtverein sind 37 Übungsleiter tätig, alle Ausbildungen und Lizenzkosten werden vom Verein getragen.
Nach der Coronadelle mit Austritten hat der Verein nun sogar mehr Mitglieder als 2020 vor Beginn der Pandemie.  Einige aufgeschobene Investitionen wurden getätigt: neue Fahrradständer an der Sportstätte in Fellingshausen, Industriestr. 6 und die Duschen wurden saniert, mit wassersparenden Tasterlösungen ausgestattet, ein neues Vordach und viele Neuanschaffungen für Sportgeräte wurden getätigt, der Lagercontainer saniert und mit dem Vereinslogo bemalt.
Wichtig: der Verein hat auch 2023 für September wieder eine FSJ Stelle ausgeschrieben. Diese wird je zur Hälfte der Zeit mit der Grundschule Rodheim geteilt sein. Vereinsarbeit in den Jugendsparten und Betreuung/Mitarbeit im Sportunterricht/ der Tagesbetreuung als Schwerpunkte.  Die Stellenbesetzung ist noch offen, daher: Bewerbung an info@bsv-biebertal.de

Geplante Veranstaltungen im Jahr 2023
Teilnahme am Edeka Truck Event bei EDEKA Falk mit eigenem Stand und Auftritten der Tanzgruppen am 19.05.
Zumbaparty am 13.05.2023 im Bürgerhaus (Kooperation TuE Schad)

Daniela Manger
Hans Below

Fotos: Lindemann

Nachklang zum „verfluchten Baron“

Die neueste Produktion der Theatergruppe des TSV Fellingshausen e.V., das Lustspiel »Der verfluchte Baron«, wurde an sechs Wochenenden nach je drei Stunden und drei Akten von insgesamt ca. 900 Zuschauern mit stehenden Ovationen und »Bravo-«Rufen gefeiert.

Volker Reeh, Vorsitzender des TSV
begrüßt die Gäste
Die geladenen VIP´s bei der Schlussvorstellungbegeistert

Rund um die Theateraufführungen wurde, wie in jedem Jahr, Geld für einen guten Zweck gesammelt. Zudem findet traditionell eine Waffelback-Aktion (diesmal ohne Glühwein, wie sonst bei den Aufführungen im November)
am 3.6.2023 ab ca. 15.00 Uhr auf dem Hof der Familie Schmidt in der Rodheimer Straße 41 in Fellingshausen statt.
Dort gibt es frisch gebackene Waffeln und Getränke gegen eine Spende. Auch wie immer, kommen 2 Euro aus dem Verkauf von CD´s bzw. USB-Sticks mit den Aufführungen der TSV Theatergruppe in den Spendentopf.
In diesem Jahr soll die Spende der Evenius Sonnenstraße GmbH zugutekommen. Mit dem Betrag soll für die Jugendhilfe >An der Hardt< ein Grillplatz und für das Haus Sonnenstraße eine Sitzgruppe bzw. Möbel für die Gemeinschaftsräume angeschafft werden.

Das Bühnenbild mit Portraits der Ahnen des Barons von Memmenstein – mit verblüffender Ähnlichkeit zum Hauptdarsteller Markus Waldschmidt
Im Vordergrund die Souffleuse Monika Esposito

Eine tote Forelle, Kaninchenköttel mit Basilikum-Nachgeschmack aus dem Kräutergarten des Barons, eine Flasche Abführmittel und verschiedene Mixturen aus der Giftküche sowie eine Wünschelrute spielen in dem Stück um Intrigen, Beziehungsdramen und Todesängste eine zentrale Rolle – so zentral, dass ich sie auf meinen Bildern nicht bannen konnte. Dafür gibt es etliche Screenshots mit den Protagonisten, die witzig und voller Elan für die Sache brannten.
“Der Klügere schenkt eben nach.”

Es geht los mit dem Theater!
Ja, “die Hexe”, wie die Haushälterin Klara (Ilona Böhm) von sich selber sagt, startet mit einem furiosem Crescendo.
Gärtner Oskar (Torsten Lang) und Haushälterin Klara hoffen ihren Lohn aus dem Erbe des Barons zu erhalten.
Der Pastor (Oliver Reeh) bietet einen Platz im Himmel,
im Gegenzug für die Überschreibung der Besitzungen
Die ebenfalls auf das Erbe hoffende, angeheiratete Verwandte
und die eso-volkshochschulgebildete „Profeilerin“, Feng-Shui-Beraterin des Barons,
Gabi Fenchel (Heike Kienholz), die den Fluch entdeckte:
alle Ahnen verstarben in Jahren mit der Quersumme 8.
Einer der „Herzanfälle“ des an einen Fluch glaubenden Barons.
Die Post von Dating-Angeboten für den nahtoten Baron
wird gegen ein Trinkgeld abgefangen.
Hilfe naht für den sich vor dem Tod schützenden Baron: Krankenschwester Agnes (Jan Krauskopf).
Die Haushälterin hat einen sich als Buchhalter bewerbenden jungen Mann zur Krankenschwester umdekoriert.

Sie/Er soll mit seiner Unkenntnis den Tod forcieren, etwas nachhelfen. 
Die hilfreichen Herztropfen überdosiert, das Antidot aber macht den Baron ganz wuschig.
Die Libido des von Memmenstein erwacht.
So ist der ältere Junggeselle plötzlich auf dem Liebespfad …
Volker Mattern schreibt im Gießener Anzeiger: “Die Begierde gipfelt in einem ungezügelten Rausch sexuellen Verlangens, dem sich die Krankenschwester kaum erwehren kann – der Saal tobt.”
und von Sinnen … oder sehr sinnlich unterwegs … bis in den Park …
… zurück aus dem Park … ist wohl etwas vorgefallen!?
Und schon kommt der Erbschleicher ins Spiel, der Liebhaber Balduin der angeheirateten Cousine
Auguste (Gertrud Gerlach), die ebenfalls das Erbe für sich und ihre Zukunftspläne beanspruchen ….
… sogleicht macht sich der “moralisch flexible” Balduin (Heiner Marx) an die Arbeit, den Fluch wahr werden zu lassen.
Nicht gerechnet hatte er mit seinem vorherigen Opfer,
das er um alle Ersparnisse gebracht hatte.
Beweis, dass er der gesuchte Täter ist: Eine Fischallergie
Nun aber wieder der Pfarrer, der endlich die Überschreibungspapiere unterschrieben haben will.

Wie in den meisten Märchen kommt es dann auch diesem lustvollen Verwirrspiel zu einem Happy End. Am Ende klärt sich auf, dass der 53jährige eigentlich schon 54 Jahre alt ist; dass er von den Eltern als jünger erklärt wurde, da er so ein schmächtiges Kerlchen war. Der Baron überlebt und die Cousine wird im Testament bedacht, die Angestellten bekommen ihren Lohn, nur der Pfarrer muss sich mit den für ihn wohlschmeckenden Kaninchenkötteln mit Basilikum-Nachgeschmack begnügen.

Wie jedes Jahr endet die viel beklatschte Vorstellung mit einem Ramazotti.
vorher, zwischenzeitlich und nachher : Vorhang zu für Trinkpausen
für die Gäste, die in der Gaststätte „Zur Post“ die Geselligkeit feiern
Last, but not least, die Vorstellung der Künstler/innen und Helfer/innen und
Dank an die, die das spektakuläre Dorftheater mit ihrer Mithilfe möglich machen
… und ein Spendenaufruft. Denn, wie jedes Jahr, ist die Veranstaltung einem guten Zweck gewidmet.
In diesem Jahr wird die Evenius GmbH bedacht.

Fotos: Lindemann

Biebertalerin sammelt Spenden für eine Schule

Eine Biebertalerin geht für einen guten Zweck auf Abenteuerreise. Sie ist mit ihrem alten Motorrad beim Europa-Afrika-Rodeo dabei. Wie im letzten Jahr hat Eva Maria Hußmann die Startnummer 203.
2022 umrundete die Schulamtsdirektorin für einen guten Zweck halb Österreich und sammelte Spenden für Kinderheime in Albanien und Moldawien. Von den Tourteilnehmer/innen wurden vergangenes Jahr 54 000 Euro Spendengelder gesammelt.

In diesem Jahr sollen mindestens 45 000 Euro an Spenden zusammen kommen, um den Bau einer Vorschule in Marokko zu finanzieren. Die Baustelle auf der Tour besucht. Die Teilnehmer/innen des Europa-Afrika-Rodeo legen dafür 2023 in 18 Tagen 5.000 km durch Marokko und Teile der Sahara zurück.
Für Frau Hußmann ist das allerdings nicht nur eine Abenteuerfahrt für einen guten Zweck und die Erfüllung eines Traumes. Sie möchte mit der Annahme dieser Herausforderung auch Mut machen, die eigenen Träume umzusetzen und nicht zu vergessen. Denn, “Wenn nicht jetzt, wann dann?”

Tagsüber herrscht im Norden Afrikas sengende Hitze, in der Nacht ist es bitterkalt, staubige Wüstenpisten wechseln sich ab mit gebirgigen Geröllstrecken, palmenreichen Oasen und bunten Märkten in den Städten und Dörfern: In dieser zugleich lebensfeindlichen wie auch märchenhaften Umgebung aus »1000 und einer Nacht« ist die Biebertalerin ab 30. April mit ihrem Motorrad unterwegs. »Ich werde zum ersten Mal in Afrika sein und habe sofort zugesagt«, erzählt die 53-Jährige im Gespräch mit dem Anzeiger. Ihre Vorfreude ist groß, schon bald durch atemberaubende Landschaften wie das Atlasgebirge, über gewaltige Sanddünen und entlang des Atlantischen Ozeans zu düsen. Städte wie den Start- und Zielort Tanger oder Marrakesch zu sehen. Und das bei Temperaturen von nicht selten weit über 40 Grad Celsius.

Allein wird sie dabei jedoch nicht sein. »Neben 60 Motorrädern nehmen auch 40 Autos teil«, berichtet Hußmann, die im Berufsleben als Schulfachliche Aufsicht beim Staatlichen Schulamt Gießen tätig ist. Für alle Teilnehmer gilt, dass ihr Gefährt maximal 50 PS haben darf und älter als 20 Jahre sein soll. Die Idee hinter dieser »Low Budget Rallye« (zu Deutsch: Rallye mit geringem Budget) ist es laut dem Veranstalter »Backroadclub« nämlich, mit Motorrädern und Autos zu starten, die sich auf den ersten Blick nicht für Afrika eignen. Was aber dennoch funktioniere, wie man bei den Einheimischen und ihren Fahrzeugen sehen könne.

Hußmann geht mit ihrer mittlerweile 30 Jahre alten Yamaha XT600E ins Rennen, die sie »Tante Elsbeth« getauft hat. Einer Maschine, die längst nicht so mit Elektronik überfrachtet ist, wie das moderne Motorräder sind. Diese relative technische Einfachheit ist in diesem Fall von Vorteil. »Wenn mein Motorrad unterwegs einen Defekt hat, muss ich mir selbst weiterhelfen können«, sagt die Biebertalerin.

Und so habe sie in den vergangenen Monaten ihre Maschine »komplett zerlegt« und wieder zusammengesetzt, um sich mit allen Details vertraut zu machen. Sollte beispielsweise ein Reifenwechsel nötig werden oder Kupplungs- und Gaszüge auszuwechseln sein, weiß sie nun, wie das jeweils zu reparieren ist. Und auch körperlich bereitet sich die 53-Jährige auf die bevorstehenden Strapazen vor. Um Fitness und Kondition aufzubauen, trainiert sie seit geraumer Zeit dreimal wöchentlich am Rudergerät und geht wandern.

Ihr Ziel ist es, während der 18-tägigen Tour »so wenig Gepäck wie möglich mitzunehmen«. Maximal 25 Kilogramm »inklusive Ersatzteilen« sollen es sein, zu denen noch die 180 Kilogramm Gewicht des Motorrads hinzukommen. Da sie »Land und Leute kennenlernen möchte«, gehören neben Lebensmitteln und Gaskocher auch Zelt, Schlafsack, Luftmatratze, Hängematte und Moskitonetz zur Ausstattung, um im Freien zu übernachten.

Von den Teilnehmern müssen auf dem Rundkurs insgesamt acht Checkpoints angefahren werden. Dazwischen liegen Etappen mit Streckenlängen »von zwei bis drei Tagen«, erzählt sie. Hierbei gibt es durch die Organisatoren jeweils »Tipps, wie man am besten durchkommt«.

Außerdem besteht für jeden das sichere Gefühl, »nicht allein unterwegs« zu sein. Mittels WhatsApp-Gruppenchat und SIM-Karte seien alle miteinander verbunden, sodass im Notfall oder bei einem größeren technischen Problem Hilfe herbeigerufen werden kann.

Quelle: Gießener Anzeiger, 22. 4. 2023

Der verfluchte Baron – Theater Fellingshausen

Hier aus dem Text, noch einmal besser leserlich:
Die Theatergruppe des TSV Fellingshausen ist wieder aktiv. Nach zweijähriger coronabedingter Spielpause geht es wieder los: »Der verfluchte Baron« heißt das neue Stück. Das Lustspiel in drei Akten wird nicht, wie sonst bei den Aufführungen in den zurückliegenden Jahren üblich, im November gezeigt, sondern nun öffnet sich der Vorhang im Gasthaus »Zur Post« schon im Frühjahr:

Premiere ist am Samstag, 15. April, um 19.30 Uhr
weitere Vorstellungen: So., 16. 4., 17 Uhr. – Sa., 22. 4., 19.30 Uhr. – So., 23. 4., 17 Uhr. – Fr., 28. 4., 19.30 Uhr. – Sa., 29. 4., 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro.
Karten gibt es im Vorverkauf am Samstag, 11. März, 10 bis 12 Uhr, im Gasthaus Zur Post und danach in der Krankengymnastikpraxis Ute Jung, in der Frühstücksbäckerei Monika Esposito (beide Fellingshausen) sowie im Schneideratelier Alisa Mattern (Rodheim-Bieber).

Quelle: Gießener Allgemeine, 13. März 2023

Die Trauer- und Bestattungskultur verändert sich

Grabkammern
traditionelle Gräber der Sargbestattung

Auf den Friedhöfen überwiegen mittlerweile die Urnengräber und auch Baumgräber haben Konjunktur, während Erdbestattungen immer seltener werden.

Urnengräber
Stelen zu Baumbestattungen

Für den Friedhof in Fellingshausen, der von Wasseradern durchzogen ist, wurden daher Grabkammern aus Beton angeschafft. Sie sollen dem Willen der Verstorbenen oder deren Angehörigen Rechnung tragen, wenn eine traditionelle Bestattung im Sarg gewünscht wird.
Über Jahre vielfach hatten sich der Ortsbeirat und die Fachabteilungen im Rathaus Rodheim damit beschäftigt. Inzwischen sind die Kammern auf rund 40 m² Fläche fertiggestellt, nachdem nun am Boden der ca. 4 m tiefen Baugrube Split für einen Wasserabfluss sorgt. Die Grabkammern, die ca. 2 t wiegen bieten nun für 5 Einzel- (für einen Sarg und eine Urne) und 2 Doppelbestattungen (für zwei Särge und einer Urne) Raum. Die Kosten für die 20jährige Nutzungszeit betragen laut Friedhofsgebührenordnung der Gemeinde 3.010,00 € bzw. 5.490,00 €.

Bodenbeschaffenheit und Grundwasser führten in der Vergangenheit immer wieder zu Problemen bei der Neubelegung alter Grabstätten nach Ablauf der gesetzlichen Ruhefrist. Die letzte Ruhe im Wasser führt nämlich zu chemischen Prozessen, die die Verwesung und das Recycling der biologischen Materialien erschwert. Um bei späteren Grabaushebungen keine unliebsamen Begegnungen mit Vorfahren zu haben, wurden die Maßnahmen notwendig. Auch unliebsame Überraschungen bei der Beisetzung, wenn das ausgehobene Grab voll Wasser steht, sollen möglichst vermieden werden.
Der Sarkophag soll nicht mit dem Grundwasser in Berührung kommen, um zu gewährleisten, dass die biologischen Vorgänge eine Wiederbelegung der Grabkammern nach einer Ruhezeit von 20 Jahren möglich machen. Das ist mit den neuen Grabkammern gegeben.

Bei den Überlegungen zur Neu-Gestaltung des Friedhofs waren – nach den Worten des Planers Norbert Kerl – alle Themen der Pietät und der satzungsrechtlichen und gesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen; insbesondere wenn sich der Friedhof in Fellingshausen im Laufe der Zeit in Richtung einer Parkanlage entwickeln soll. Damit könne der Friedhof dann ein Ort der Trauer wie eine Kommunikationstreffpunkt sein. Auch wenn das Gelände einmal neu modelliert werde, bleit das Fliegergrab unangetastet.

Fotos: Lindemann

Das Feuerwehrgerätehaus in Fellingshausen bleibt

Blick in den bis auf den letzten Platz belegten Raum

Sehr gut besucht war die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Fellingshausen im Landgasthof „Zum Dünsberg“ am 20. Januar 2023. Mit 388 altersgemischten Mitgliedern, davon 27 Aktive in der Einsatzabteilung, ist die Feuerwehr Fellingshausen inzwischen der Mitgliederstärkste Verein im zweitgrößten Ort von Biebertal.
Nach Begrüßungsreden der Vorsitzenden Katha Muhly, der Bürgermeisterin Patricia Ortmann, dem Gemeindebrandinspektor Marcel Hänsel folgte zunächst ein Gedenken an die im letzten Jahr verstorbenen Kameraden, dann die Berichte des Vorstandes und seine Entlastung. Neben beeindruckenden Zahlen aus dem Jahr 2022 mit über 30 Einsätzen, u.a. 2 Großbränden, von denen der Wehrführer Herbert Kirch berichtete, wurden die Aktivitäten in 2023 in den Blick genommen. Dabei setzt der Vorstand auf die aktive Mitarbeit der Mitglieder, denn neben dem jährlichen Waldfest in der Sandkaute steht in diesem Jahr das 90. Jubiläum der Gründung an, das vom 1.-3. September groß gefeiert werden soll. Mehrheitlich wurde eine Beitragserhöhung des seit 22 Jahren stabilen Mitgliedsbeitrages von 11,- auf 15,- €/Jahr beschlossen.

Blick ins Mitgliederpublikum
der Vorstandstisch

Wichtige Mitteilung der Bürgermeisterin an diesem Abend: Das Feuerwehrgerätehaus bleibt, kann für die Zukunft entwickelt werden und steht den Vereinen Fellingshausens weiterhin als Treffpunkt und für die Lagerung von Utensilien zur Verfügung.
Das hatten Freiwillige Feuerwehr und andere Vereine sich gewünscht, währenddessen die Zukunft des Feuerwehrgerätehauses lange in der Diskussion und unklar war. Jetzt ist es entschieden. Auch bereits in Auftrag gegeben sind Container, die auf die bislang ungenutzte Weise hinter dem Feuerwehrgerätehaus installiert werden. Darin stehen dann 22-24 Plätze der Tagespflege zur Verfügung, die aus brandschutztechnischen Gründen, die Alte Schule in Rodheim räumen müssen.

Die für langjährige Vereinsmitgliedschaft geehrten

Da nicht alle Ehrwürdigen anwesend waren, hier die Liste derer, die eine Urkunde und Ehrennadel für langjährige Mitgliedschaft verdient haben:
70 Jahre: Erhard Failing
60 Jahre: Bern Crombach
50 Jahre: Günter Zibull, Bernd Gerlach, Erich Ruppert
40 Jahre: Bernd Best, Gerold Ferber, Gerd Galinski, Manfred Klepper, Paul Renkhoff
25 Jahre: Carsten Hörr, Werner Kolb, Bernhard Lindner, Tim Böhm, Heiko Mattern, Alexander Hörr
20 Jahre: Hannelore Engstfeld, Herbert Kienholz, Ralf Linkmann, Stefan Rinn, Bernd Rösch, Heini Waldschmidt,
Günter Rustler, Ulrich Seibert, Bernd Kienholz, Sascha Ruppert, Michael Gerth, Thomas Schorge, Sabine Blähser,
Ulrike Barkewitz, Rainer Schlaudraff, Michael Arnold und Markus Balser

Mehr noch lesen Sie auf der Seite der Vereinsgemeinschaft: vg-fellingshausen.de

Fotos: Lindemann