Auf der derzeit landwirtschaftlich genutzten Fläche von ca. 4 Hektar soll in Fellingshausen – Ortsausgang Richtung Bieber, ober- und unterhalb der Kreisstraße 353 – ein neues Baugebiet entstehen. Für die Erschließung des Geländes haben sich die Gemeindevertreter für die Firma Weimer aus Lahnau entschieden.
In dem Gebiet sollen – laut erstem Vorentwurf – 45 – 50 Bauplätze mit Ein- und Mehrfamilienhausbebauung sowie 12 Doppelhäuser für insgesamt 172 Wohneinheiten entstehen. Gewünscht wird eine Bauweise mit hohem energetischen Standard und sozialer Verträglichkeit. Zur Diskussion stehen dabei auch eine Carsharing-Fläche, Ladesäulen für Elektroautos, das Verbot von Schottergärten oder die Integration eines Multifunktionsgebäudes mit Kita und altengerechtem Wohnen oder multifunktionaler Nutzungsmöglichkeit. Aber bis all das wirklich konkret wird, ist es noch ein langer Weg: Gemäß Zeitplan des Erschließungspartners soll die Vermarktung 2023 beginnen. Zum gleichen Zeitpunkt ist der Beginn der Erschließungsmaßnahmen – also Wege- und Leitungsbau – geplant. Jetzt müssen erst einmal die Baugrundstücke von der Gemeinde erworben werden, dann würde die Erstellung des konkreten Bebauungsplans folgen, für den die Gemeindevertreter Vorgaben einbringen können. Denn aktuell liegen der Gemeinde bereits 200 Bewerbungen für einen Bauplatz vor. Die Erschließung soll nach den aktuellen Plänen von der Kreisstraße aus erfolgen, wobei die Firma Weimer – nach Berichten des Gießener Anzeigers vom 13. Nov. 2020 – sowohl einen Kreisverkehr, als auch ein Kreuzung für möglich hält. Letztlich aber, da kein direkter Anschluss an die K24 (Verbindungsstraße zwischen Fellingshausen und Rodheim) geplant ist (das Verfahren würde ca. 10 Jahre in Anspruch nehmen), wird ein Großteil des zusätzlichen Verkehrs vermutlich über die kürzeste Verbindung Richtung Gießen, über die Anliegerstraße “Hohlgarten” zur Rodheimer Straße zur K24 fließen. Schon jetzt aber sind die Bewohner, die ursprünglich hohe Anteile an der Straßenerschließung Hohlgarten gezahlt haben, (im Ortsbeirat mehrfach diskutiert) wegen der erhöhten Verkehrsbelastung, die durch die Bebauung auf der Dreispitz entstanden ist, verärgert.
In diesem Jahr gibt es zwar keine Rede vor Publikum, dafür aber schriftliche Gedanken zum Volkstrauertag; nachfolgend können Sie die oben im Bild zu sehenden Worte der Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen, Steffen Balser, lesen und im Anschluss daran der Text des stellvertretenden Ortsvorstehers in Fellinghausen, Dr. Alfons Lindemann.
2020 – verlorenes Jahr?
Jedes Jahr im November begehen wir den Volkstrauertag und gedenken der Opfern beider Weltkriege. Wir denken an die Soldaten, die an der Front gefallen sind, den unzähligen Menschen, die durch direkte Kriegs-handlungen getötet wurden, den zahlreichen Opfern, die durch das NS-Regime ums Leben kamen und den Menschen auf der ganzen Welt, die durch Krankheit, Not und Elend starben. Aber erinnern wir uns nicht nur an die Opfer der vergangenen Kriege. Auch heute fallen noch immer Soldaten in den verschiedenen Regionen der Welt.
Am 9. 11. jährt sich die Reichsprogromnacht in diesem Jahr zu 82. Mal. In dieser Nacht brannten Synagogen und jüdische Geschäfte im ganzen Deutschen Reich. Tausende Juden wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden waren. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa. Aber dieser Hass richtet sich nicht ausschließlich gegen Juden, sondern gegen jeden in der Bevölkerung, der die Machenschaften der Nationalsozialisten nicht unterstützte.
Auch heute liest man in der Zeitung, dass rechte Gewalt in Deutschland wieder zunimmt. Rechtsextreme Gruppierungen erstarken und Aggression gegen Geflüchtete und Asylbewerber nehmen zu. Der Verfassungsschutz zählte im Jahr 2019 mehr als 22.300 Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund. Darunter fällt z.B. der Mord des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke oder die Attentate vor der Synagoge in Halle und am 19. Februar in der Hanauer Innenstadt. Aber spätestens, als am 29. August 2020 ca. 400 Rechtsextremisten und Regierungskritiker versuchten das Reichstagsgebäude zu stürmen, müssen bei jedem von uns alle Alarmglocken angehen.
Das Jahr 2020 ist sowieso ein verrücktes Jahr, wie es in der Geschichte selten vorkam. Selbst in unserer gefestigten Demokratie passieren Dinge, die wir vor einem Jahr für unvorstellbar hielten. In Deutschland gibt es unzählige Einschränkungen gegen das Grundgesetz. So wird z.B. die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die Religionsfreiheit, die Versammlungsfreiheit und das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung eingeschränkt. Dies alles passiert durch Verordnungen, die die Bundes- und Landesregierungen erlassen. Es ist die Aufgabe der Regierung, dafür zu sorgen, dass die Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung sicher gestellt wird; aber politische Debatten über Einschränkungen müssen in den Parlamenten geführt und dort mehrheitlich durch unsere gewählten Volksvertreter beschlossen werden.
Möglicherweise bietet die Cornoa-Pandemie auch eine Chance, um uns wieder auf die wichtigen Werte zu besinnen, So kümmern wir uns in dieser Zeit z.B. um unseren Nachbarn, der zum Einkaufen nicht das Haus verlassen kann, ober wir danken den Menschen im Gesundheitswesen, die mit dem Risiko leben, selbst infiziert zu werden und sich dennoch um Alte und Kranke kümmern. Wir unterstützen uns in Krisenzeiten und lassen niemand alleine, auch wenn wir Abstand halten.
Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick auf den Himmel freigeben. Lasst uns dafür kämpfen, dass die Welt wieder ein Stück näher zusammenrückt und dass wir die Hoffnung auf eine bessere Welt nach Cornona nicht verlieren.
Denn: “selig sind die, die Frieden stiften”
Für die Vereinsgemeinschaft Fellingshausen Steffen Balser
Liebe Fellingshäuser/innen,
im November, wenn das Laub von den Bäumen fällt und uns an den Tod erinnert, gedenken wir an Allerheiligen der Toten und erinnern uns am Volkstrauertag speziell an die Kriegsopfer und all der menschengemachten Leiden.
2020 ist in dieser Hinsicht ein besonderes Jahr. Denn 2020 ist die Fragilität des Lebens im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie in den Medien das dominierende Thema des Jahres.
Vielfach wird nun gewünscht: „Bleib gesund!“
Dabei hat sich – still und leise – eine Klima der Angst breit gemacht; Angst vor Infektion, Krankheit und Tod, Angst andere anzustecken, Angst vor Beschädigungen unserer Demokratie und vor Verlust des vertrauten Lebensstils.
Ein Virus braucht Wirte, in denen er sich vermehren und überleben kann. Sinnvollerweise gehen wir auf Abstand; wir verschleiern unsere Gesichter und desinfizieren, was das Zeug hält, womit das „Überspringen“ von Vieren verhindert werden soll.
So finden in diesem Jahr auch keine gemeinsamen Gedenkgottesdienste statt, keine Reden, kein Chorgesang. Bürgermeisterin und Ortsvorsteher/innen legen allein, stellvertretend in stillem Gedenken in den Ortsteilen von Biebertal Kränze nieder.
Das ist eine gute und richtige Vorsichtsmaßnahme, die den Respekt vor den Lebenden zum Ausdruck bringt.
Leider trägt die nun seit Monaten praktizierte Distanz, wie auch der fehlende Einblick in die Mimik unserer Mitmenschen, dazu bei unschöne Gefühle zu verstärken: das Gefühl der Unsicherheit, des Ausgeliefertseins und der bewusst gewordenen Zerbrechlichkeit des Lesens sowie eine Grundhaltung von Misstrauen und Angst. Wie schön war es doch, als wir uns über die Nähe zu anderen das Gefühl der Zugehörigkeit versichern konnten, uns geborgen und getröstet fühlen konnten! Wie schön war es, als wir uns ungezwungen zum Essen verabreden konnten oder dem einen oder anderen Kunstgenuss frönen, zum Eintrachtspiel fahren und uns in der Nordwestkurve dem Taumel der Gleichgesinnten hingeben oder selbst singen … und und und … konnten.
Irrwitzigerweise sprachen Politiker davon, wir seien im Krieg gegen Corona. Nein, das sind wir nicht! Ja, wir müssen uns mit einem Naturphänomen auseinandersetzen, aber nicht mit einem menschengemachten Desaster.
Die Kriege, Vertreibungen, Terrorangriffe gibt es noch immer an vielen Stellen der Welt und die Opferzahlen von Krieg, Hunger und Vertreibung sind um ein vielfaches höher, als die Opferzahlen der “durch oder mit” dem SRAS-Cov19-Virus verstorbenen.
Und auch in unserem Land sind die Wunden der letzten 100 Jahr längst nicht verheilt: Spukgeister der Vergangenheit tauchen wieder vermehrt auf: Ressentiments, Vorurteile, Sündenbockdenken und ähnliches; manche klammern sich an längst überwunden geglaubte nationalistische und rassistische Scheinideale, wünschen sich „wissende“, bestimmende, für Ordnung sorgende, autoritäre Machthaber oder leiden an psychologischen Deformierungen und stellen die Basis unseres Wissens mit Fake Informationen und Befindlichkeiten in Frage; oder meinen, in religiösem oder ideologischem Wahn, im Besitz von Wahrheiten zu sein, die sie anderen mit Gewalt beibringen zu müssen glauben.
Darunter aber liegen sehr häufig alte Kränkung, Demütigung, Verletzung, vermeintliche Ansprüche auf Land, Bodenschätze, Wasser, Wissen usw., die als Motiv und Rechtfertigung für Gewalt, im gesellschaftlichen, wie im persönlichen, geltend gemacht werden. Auf die psychologischen Hintergründe war ich im letzten Jahr eingegangen. Als Ausgleich für dieses Gefühl der Schwäche bieten sich reale Macht, wie das Gefühl von Macht, aber auch Gier und Geiz als (scheinbare) Kompensation für die selbst oder von den Vorfahren erlebten Traumata an.
Die unterschwellig – über epigenetische Mechanismen und über soziale Vererbung – aus der Vergangenheit durch die Generationen weitergereichte Angst mischt sich mit einer diffusen Angst vor der Zukunft, die wegen Klimawandel, Energie- und Wasserkrisen, Strukturwandel, Flüchtlingsströmen, Artensterben usw. als bedrohlich wahrgenommen wird. Und, es ereilte uns in diesem Jahr eine Folge der Globalisierung und der schrumpfenden Lebensräume für Tiere, die es möglich machte, dass ein bis dato tierpathogener Keim auf die Spezies Mensch übersprang und unseren gewohnten Alltag durcheinander wirbelte.
Im Verlaufe des Jahres begriffen wir allmählich: das ist unsere neue Realität! Wieder einmal müssen wir uns anpassen und mit der gegebenen Situation fertig werden.
Wenn wir heute der Opfer zweier Weltkriege gedenken, können wir auch sehen lernen, wie die Menschen mit anderen schrecklichen Situationen fertig geworden sind, wie sie – gegen alle Widerstände – mit Zuversicht an die Gestaltung ihres Lebensraumes herangegangen sind. Zusammenhalt und Zusammenarbeit war dabei ein starker Anker, positive Ziele und Hoffnungen auf Besserung beflügelten sie und sie sorgten dafür, dass es ihre Kinder einmal besser haben könnten, als es der Elterngeneration vergönnt war. Schauen wir also nach vorn, formulieren wir attraktive, erreichbare, konkrete Ziele und lernen aus dem Blick in die Vergangenheit, was wir besser machen können.
In diesem Sinne ist der Volkstrauertag, wie auch die allgemeine Entschleunigung in diesem Jahr, ein Innehalten, eine Zeit zum Nachdenken darüber, was einer und einem jeden wirklich wirklich wichtig ist in diesem Leben.
Diese Gesangsformation wurde 2003 während einer Abschlussfahrt der Feuerwehr Fellingshausen gegründet. 2004 hatten sie ihren ersten Auftritt beim Fasching der Fellingshäuser Feuerwehr. Weitere Auftritte folgten beim Fasching und Waldfest der Fellingshäuser Blauröcke oder beim Schlachtfest im Landgasthof Zum Dünsberg, bei Jubiläen, Hochzeiten und diversen Festen. Für die Organisation der Gruppe ist Marco Weinecker federführend zuständig. Stolz ist die Truppe auf ihren Auftritt im HR4-Chorwettbewerb 2019 und Anfang 2020. Das besondere an der Formation ist die Mischung aus jungen und alten Sängern, die nicht nach Noten singen, dafür aber mit viel Freude gut zusammen halten, sich gegenseitig unterstützen.
Gründungsmitglieder: Marco Weinecker, Jürgen Brück, Michael Wack, Klaus Schneider, Dieter Stamm, Rudi Gerlach, Lars Crombach, Volker und Christoph Sauer, Hans-Jürgen und Steffen Balser, Rolf Gerlach. Aktuelle Besetzung (2020) der “Original blauen Füchse”: Bernhard, Björn und Jan Krauskopf, Manfred Schmidt, Jan Failing, Jonas Rentrop, Katharina Muhly, Lukas Gerlach, Vincent Neeb sowie die alten Hasen Marco Weinecker. Jürgen Brück, Klaus Schneider, Hans-Jürgen und Steffen Balser.
Unser Ortsvorsteher Dieter Synowszik lässt Ihnen Grüße auszurichten. Wieder hat er mich als sein Stellvertreter gebeten, die Rede zum Volkstrauertag zu halten und der Kriegsopfer zweier Weltkriege zu gedenken.
Ein solcher Gedenktag ist jedoch viel mehr … und heute umso wichtiger, da es manche Menschen bei uns inzwischen wieder für tragbar, ja wünschenswert, halten, dass die Würde des Menschen teilbar sei: dass dieses Grundrecht für Juden, Muslime, Sinti, Roma, Schwule, Lesben, usw., die man als anders definiert, nicht gelten soll.
Zukunftsangst und Unüberschaubarkeit der Situation durch Klimawandel, Überbevölkerung, Globalisierung und zunehmender Egoismus sind äußere Erklärungen. Doch das allein kann es nicht sein. Denn aktuell sind die Spaltungvon Gesellschaften und Populismus, also von eigenen Nützlichkeitserwägungen geprägte, demagogische und nationalistische Politik ein weltweit zu beobachtendes Phänomen.
Als Psychologe vermute ich aufgrund von beschriebenen Befunden und Biographien sehr stark, dass diese Reaktion inneren Beweggründen folgt, die in den Lebensgeschichten von Menschen begründet liegen. Dazu später einige Beispiele …
Hass, Rassismus, Populismus, anti-demkratische, anti-freiheitliche und anti-gleichberechtigungs-Gedanken, Radikalität und Terror werden in unseren Alltag in erschreckendem Maße wieder salonfähig. Angst und katastrophische Erwartungen dominieren das Denken weiter Teile der Bevölkerung und der Berichterstattungen in den Medien. Zwar pflegten nach dem 2. Weltkrieg in der BRD, wie Studien belegen, durchgehend – quer durch alle Parteien – immer 20-30 % eine braune Gesinnung … und in der DDR wurde die Nazi-Zeit überhaupt nicht aufgearbeitet. … Stattdessen wurde ein autoritäres Regime unter neuer Flagge fortgesetzt.
Neo-Nazis waren lange offiziell eine verpönte Splittergruppe. Heute traut man sich – lange und strategisch gut vorbereitet – wieder, sich öffentlich zu zeigen und derartiges Gedankengut – die Geschichte verleugnend – für Sinnvoll zu halten. Die Auswirkungen erleben wir gerade und nach 2015 verstärkt, ohne dass sich die Menschen an der Demagogie, der Verführung und dem manipulativen Vorgehen stören. Sprachanalysen von AfD-Reden zeigen; wie die Redner ihr Publikum erst als Verlierer beschimpfen und abwerten, um dann als Retter aufzutreten. Dabei ist den meisten nicht bewusst, dass hier Erinnerungen an eigene Verletzungen aus früheren Zeiten der Kindheit, wie auch kollektive Wunden aus der Geschichte benutzt werden.
Heute wissen wir, dass der Faschismus zentral keine Ideologie ist, sondern eine zerstörerische Art und Weise, eine Realität herzustellen.
Vor wenigen Tagen kam im Gießener Psychosozialverlag ein Buch der Kinderpsychoanalytikerin Anne-Lise Sternheraus, die die Deportation nach Auschwitz-Birkenau überlebt hat.
Sie betont: „Die Kinder haben ein Recht auf einen neuen Anfang“.
Sie rechnet mit niemandem ab, sie verurteilt niemanden, aber sie entlässt auch niemanden aus der Verantwortung für die Erinnerung.
Denn will man Hass, Krieg und Verfolgung oder auch Klimasünden verhindern, muss man die eigene Geschichte verstehen, … um sie nicht wiederholen zu müssen. Denn alles was uns nicht bewusst ist, hatte Sigmund Freud (1856-1939) schon erkannt, müssen wir in Szene setzten und schmerzhaft erleben, um es zu begreifen.
Erst Bewusstsein – also Wissen – eröffnet Wahlmöglichkeiten.
Daher gilt es heute, zeitgeschichtliche Phänomene in den Blick zu nehmen, die uns aktuell leider wieder bzw. immer noch umgeben: Zum einen sind die Auswirkungen der Weltkriege längst nicht vorbei – sowohl in den Motiven und Handlungen von Regierungen, wie auch in unseren persönlichen Leben. Denn die Traumata von Gewalt, Hunger, Not und Vernichtung wirken auch in den nachfolgenden Generationen weiter. Sie werden über Familiengeheimnisse, über verdrängte Schuld- und Schamgefühle, durch die Einstellungen und das Verhalten der Eltern, wie auch epigenetisch – also durch Ein- oder Ausschalten bestimmter Gene – an Kinder und Enkel weitergegeben und wirken dort unbewusst nach.
Die Zeitschrift „Der Spiegel“ hat das in seiner Ausgabe vom Dez. 2018 mit dem Artikel „Familien und ihre Geheimnisse – Wie unsere Vorfahren unser Leben prägen“ kurz uns prägnant herausgearbeitet.
Wer eine Kopie des Artikels möchte, kann sich gerne an mich wendenoder über den Link links direkt beim Verlag bestellen.
Zum anderen sind solch gravierende äußere Ereignisse immer auch Spiegelungen von (abgewehrten, also unbewusst gemachten) Erinnerungen an Situationen der eigenen frühen Lebensgeschichte. 1977 beschrieb Klaus Theweleit in seinem Buch „Männerfantasien“, dass es für die in Freikorps organisierten Vorbereiter des Nationalsozialismus strukturell darum ging, sich selbst „heil“ zu machen – durch Gewalt gegen andere … was in der kindlichen Phantasie möglich erscheint, jedoch nie in der Realität gelingen kann. Allein die Liebe und echter Kontakt mit gefühlter, passener Resonanz wirken heilsam. Auch 1919/20 wurde gesagt, man müssten das „Vaterland schützen“, die „Nation retten“, aber das waren nicht die wirklichen Handlungsmotivationen. Man muss sich vorstellen, dass damals autoritäre Strukturen üblich waren und Kinder ganz selbstverständlich geprügelt wurden, so dass sie immer Angst vor Einbrüchen von außen haben mussten. Vielen Menschen ist es daher nicht gelungen ein Gefühl von Körperganzheit auszubilden und die Zersplitterung im Ich-Erleben zu überwinden, klare Grenzen zu entwickeln. Ähnliche Phänomene sehen wir auch heute bei Suchtkranken. Da war und ist ein Bedürfnis nach Gewalt, der mit dem Wunsch zu tun hat, eine Körperganzheit (Integration) herzustellen. So kann man sich erklären, dass manche Menschen später die Außengrenzen ihres Körpers auch mit Landesgrenzen gleich setzten. Wir haben 2015 erlebt, wie Flüchtlingsströme empfunden wurden, als würden sie in die Körper solcher Leute einströmen und nicht einfach nur ins Land. Bereits 1933 beschrieb der Psychiater und PsychoanalytikerWilhelm Reichin dem Buch „Die Massenpsychologie des Faschismus“, wie Triebunterdrückung und faschistische Ideologie zusammenhängen. Er zeigte auf, wie die patriarchalisch organisierte Familie mit ihren Zwangsstrukturen – als Keimzelle des Staates – Charaktere schafft,die sich einer unterdrückenden Ordnung, trotz Not und Erniedrigung, unterwerfen. Auch Erich Fromm und Max Herkheimerentwickelten – ebenfalls in den 1930er Jahren – das Konzept des autoritären Charakters, den sie voller Vorurteile, Konformität, destruktiv, autoritätsgläubig, gehorsam, rassistisch und ablehnend gegenüber dem Fremden und fremden Kulturen beschreiben. 1941 erklärt Fromm die Psychodynamik dieser Furcht und Flucht vor der Freiheit, als Angst vor einer pluralistischen, vielfältigen Welt. Der geistige Gleichmacherei verträgt keine Andersdenkenden.
Ein Erklärungspfad führt hier direkt in die Zeit nach der Geburt. Da erlebt sich das Kind noch nicht von der Mutter getrennt und auch die Zuordnung von positiven, lustvollen und negativen, unlustvollen, schmerzhaften Aspekten des eigenen Selbst oder der umgebenden Objekt ist noch nicht entwickelt. In dieser Zeit sorgt der Abwehrmechanismus Spaltung – vor der wir derzeit allenthalben als gesellschaftliches Phänomen hören – in Belastungs- oder Konfliktsituationen dafür, unerträgliche Vorstellungen auseinander zu halten, … mit dem Ergebnis, dass das eigene Selbst bzw. die Anderen ausschließlich als entweder „nur gut“ oder „nur böse“ wahrgenommen werden können. Die Spaltung schützt die „guten“ Anteile (z.B. „die Deutschen“, „Polen“, „Türken“, die weißen US-Amerkianer) vor den eigenen Aggressionen, die in der kindlichen Phantasie Vernichtung bedeuten. Auf diese Weise werden die zerstörerischen Impulse nun im eigenen Erleben nicht mehr bei sich, sondern so wahrgenommen, als ob sie von den anderen kommen. So verwandelt lässt sich der Impuls im nächsten Moment, sozusagen in Selbstbverteidigung „berechtigt“ und für das eigene Selbstbild gefahrlos, exzessiv gegen den „bösen“ Anderen („den Ausländern, die mit der anderen Meinung oder gegen die, die eigene sexuelle Identität bedrohenden“) ausleben … oder ihn, als „dem Bösen“, zumindest projektiv zuzuschreiben; so wie ein Filmprojektor ein Bild auf eine Leinwand wirft und man den Eindruck gewinnt, der Film spiele sich auf der Projektionsfläche ab, statt im Projektor. So schützt Spaltungsabwehr akut vor überwältigenden negativen Vorstellungen von sich Selbst, vor Selbstzweifeln und Selbsthass bis hin zu selbstverletzendem Verhalten … das dann irgendwann doch z.B. auf AdolfsFrage „wollt Ihr den totalen Krieg“ ein jubelndes „Ja“ hervorbringt.
Eine Reflektion des eigenen Tuns ist in diesem regressiven (rückgewandten, wir in früheren Zeiten und auf andere Personen reagierend) inneren Zustand, auf diesem Entwicklungsniveau, nicht möglich. Hinzu kommt, dass diese kindliche Erlebensweise und die sich daraus ableitenden Verhaltensmuster dem Erwachsenen nicht mehr bewusst sind. Sie sind der kindlichen Amnesie anheim gefallen. So kann fast alles, was in unserer vorsprachlichen Zeit war, nicht erinnert werden, zugleich ist alles noch immer in körperlichen Reaktionsmustern sehr präsent. Es ist da, wirkt und das um so wirkungsvoller, weil wir es nicht wissen, nicht korrigieren können. Denn diese Muster funktionieren unbewusst und automatisch. z.B. wenn der AfD-Vorsitzende Gaulandden Nationalsozialismus als historischen „Vogelschiss“ verharmlost oder der thüringische AfD-Vorsitzende Höckedas Holocaust-Mahnmal in Berlin als „Denkmal der Schande“ bezeichnet und eine „Erinnerungspolitische Wende um 180 Grad fordert“.
Heutzutage ist Mobbing der private Kleinkrieg in Schulen, am Arbeitsplatz oder im Internet. Dabei wirkt ein System aus Täter, Opfer, Mitläufern, Zuschauern und Wegschaueren zusammen, wo wie es aus großen Kriegen bekannt ist. Auch da ist die Erinnerung an die eigenen Verletzungen meist verdrängt und der unbewusste Selbst-Hass wird aggressiv auf andere gerichtet; dies auch um andere (mit)fühlen zu lassen, wie es dem Täter und den Mitläufern innerlich geht, während die Zuschauer und Wegschauer erneut an Pastor Martin Niemöller zu erinnern sind: der sagte 1946:
„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“
Insofern ist der Volkstrauertag nicht nur Innehalten, um über die Schrecken des Krieges früher oder überall auf der Welt nachzudenken, sondern ein lebendiger Appell und ein Tag für die Lebenden.
In diesem Sinne, gehen Sie gut mit sich und mit anderen um, … damit wir nie wieder Krieg erleben müssen; nicht in unseren Kinderzimmern, nicht in der Welt.
Vielen Dank Dr. Alfons Lindemann stellv. Ortsvorsteher
Die Würde des Menschen ist unantastbar
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt. Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit und auf körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauung benachteiligt oder bevorzugt werden. Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.
Ich bin mir sicher, dass diese Worte vielen von euch bekannt vorkommen. Es sind die ersten Worte unseres Grundgesetzes. Es ist ihnen eigentlich nichts hinzuzufügen. Und trotzdem stoßen wir im Alltag an unsere Grenzen, dieses Gesetz mit Leben zu füllen. Aber was hat das Grundgesetz und die Würde des Menschen mit dem Volkstrauertag zu tun? Oder anders gefragt, was hat im Panzer zu sitzen, im Kampfuboot zu hocken, oder im Schützengraben zu liegen mit der Würde des Menschen zu tun. 74 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges kämpfen deutsche Soldaten noch immer im Ausland. Können sie sich darauf verlassen, dass sie das Recht auf körperliche Unversehrtheit besitzen? Müssen wir uns nicht Gedanken machen, ob es andere Formen gibt, für Friede und Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen, sowie es uns die Mütter und Väter des Grundgesetztes aufgegeben haben? Können wir in der Welt Frieden schaffen, wenn wir Panzer und Granaten verkaufen? Sicherlich trägt dies auch einen Teil dazu bei, dass sich weltweit immer mehr Menschen auf der Flucht befinden. Können diese Menschen sich sicher sein, dass sie nicht wegen ihrer Abstammung, ihrer Sprache oder Heimat und Herkunft benachteiligt werden, wenn sie vor Krieg in der Welt fliehen und nach Deutschland kommen? Sollten wir uns nicht lieber dafür einsetzen, dass wirklich alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind?
Zugleich gibt es immer mehr rechte Parteien in unseren Parlamenten, die die Worte unseres Grundgesetzes nicht akzeptieren. Eine Demokratie muss das aushalten, aber nicht hinnehmen. Die Aufgabe einen jeden einzelnen ist es, sich für Würde, Friede, Freiheit und Demokratie einzusetzen, wo immer sie angegriffen wird. Es heißt zwar, alles Gute kommt von oben, aber alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Was in der Verfassung steht, ist eine Sache. Eine andere Sache ist die Frage, ob und wie die in ihr formulierten Werte auch verwirklicht werden. Darauf kommt es doch an. Unser Staat ist angewiesen darauf, dass die Idee der Menschenwürde, die Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Toleranz gelebt werden. Demokratie braucht Bürger, die sich einmischen, die Verantwortung übernehmen, die Engagement zeigen. Das Grundgesetz gibt uns die Freiheit, uns für die humane Gesellschaft einzusetzen. Nutzen wir diese Freiheit, jeden Tag aufs Neue.
Denn die Würde des Menschen ist unverhandelbar, nein, sie ist unantastbar.
Fellingshausen, 16.11.2019, Steffen Balser Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft Fellingshausen
Zu unserer Gedenkfeier am heutigen Tage heiße ich (Dr. Alfons Lindemann) Sie alle willkommen. Unser Ortsvorsteher Dieter Synowszik hat mich gebeten, Grüße auszurichten und als sein Stellvertreter die diesjährige Rede zum Volkstrauertag zu halten.
Wie sie von Brunnenfest wissen, bin ich nicht der geborene Redner, eher ein Schreiber. So habe ich mich an die Arbeit gemacht und geschrieben. Doch so ein Text lässt sich nicht leicht fassen, ständig verändert er sich mit jedem Lesen vor meinem inneren Auge. Beim Vorlesen habe Sie also bitte Geduld und Nachsicht mit mir.
Zum Nachvollziehen, Mitnehmen und Weitergeben finden Sie hier vorn einige Exemplare des Textes ausgedruckt. (Zudem, das konnte ich 2017 noch nicht wissen, gibt es nun die Möglichkeit, die Gedanken hier im Biebertaler Bilderbogen zu erhalten und nachzulesen.)
Der Volkstrauertag
ist ein Tag der Erinnerung an die Kriegsopfer … und ein Gedenken an die Schrecken des Krieges … überall auf der Welt, … aber auch ein Tag für die Lebenden, die „nie wieder Krieg, Hass und Verfolgung“ wollen, … nirgendwo!
So möchte ich die Tradition des Versöhnungsfestes aufgreifen, das sich in verschiedenen Formen im Judentum, Christentum und Islam erhalten hat und jeweils als höchster Feiertag gilt.
Bitte geben und halten Sie jetzt Ihren Nachbarn, als Zeichen des Friedens, die Hand. Spüren Sie bitte nach, wie Sie meine Aufforderung spontan empfunden haben: als Einladung und Möglichkeit, der man folgen kann? als Befehl, dem Gehorsam zu leisten ist? als Unverschämtheit, der man Widerstand leisten muss? Bitte spüren Sie auch nach, auf welcher Seite es Ihnen leichter gefallen ist, Ihre Hand zu reichen … oder die angebotene Hand zu nehmen … oder zu merken, dass die ausgestreckte Hand leer bleibt, z.B. wenn Sie am Ende der Reihe sitzen oder Ihr Nachbar keine körperliche Verbindung zu Ihnen aufnehmen wollte oder konnte. Wie fühlt es sich an, sich so nahe zu kommen … vielleicht mit jemand bisher Unbekanntem oder mit einem Bekannten auf eine neue Weise in Kontakt zu kommen … oder eben leer auszugehen?
Ich bin überzeugt, im vertrauten Miteinander gibt es weniger Gegeneinander.
Wenn wir wieder mehr miteinander in Kontakt kommen und etwas miteinander tun und teilen, wird der Friede im Kleinen, die wohlwollende und gelassene Haltung im Alltag wieder Vertrauen ineinander wachsen lassen und die Chance auf den Frieden im Großen erhöhen. Viele Projekte vom Schüleraustausch, über Praktika in anderen Ländern, gemeinschaftliche Kriegsgräberfürsorge, Städtepartnerschaften usw. sind gute Beispiele dafür.
Ich will einen Anfang machen und persönliches von mir mit Ihnen teilen:
Lange blieben mir persönlich die Fakten, auf die ich später eingehe, in den 50er und 60er Jahren des Vorjahrhunderts verschlossen. Man vermied es weitgehend, auch in der Schule, über die dunkle Zeit Deutschlands zu sprechen. So blieb der Volkstrauertag für mich lange bedeutungslos. Auch die Pflicht-Selbsterfahrung von 1½ Jahren Bundeswehr änderte daran nichts; machte mir jedoch die anschließende Kriegsdienstverweigerung wichtig. Noch dazu fühlte ich mich nach der Zeit als Soldat so leer, dass es zumindest das Gute nach sich zog, dass ich zu Lernen begann und viele neue Horizonte erschloss. Ich suchte nach einem anderen, nicht verdinglichenden, nicht in Geld abgewogenen, weniger entfremdeten, menschlicheren Miteinander. Ich kündigte meine Bankkarriere, wurde Arzt und Psychologe. Heute höre ich mir in meiner Arbeit Lebensgeschichten an, suche zu verstehen, was die Menschen bewegt und erarbeite mit ihnen, wie sie von schädigenden Gedanken zu gesünderem und wohltuenderem Verhalten kommen.
Solches >Geschichten erzählen<, persönlich zu werden, schafft Anknüpfungspunkte, so dass Verbindungen entstehen können. Zudem wecken Aufgaben Neugierde und Forschergeist bringt neue Erkenntnisse:
Im Hauptteil der Rede berichte ich über Geschichte
da das Wissen darum unser heutiges Denken verständlicher macht und uns Gefahren für die Freiheit früher erkennen lässt: Ursprünglich wurde seit 1923 in der Fastenzeit vor Ostern, auf Initiative des >Volksbunds deutscher Kriegsgräberfürsorge< ein >Volkstrauertag< gefeiert; als Ausdruck der Trauer um die Toten des Ersten Weltkriegs 1914-18. Der Termin, jetzt am Ende des Kirchenjahres, also in der dunklen Jahreszeit, die mit dem scheinbaren Tod der Natur verbunden ist und gleichzeitig mit der Hoffnung auf Wiedergeburt im Frühjahr, wurde von den Gründervätern der Republik in Abgrenzung zum >Heldengedenktag< im Dritten Reich gewählt. Denn die Umbenennung von >Volkstrauertag< in >Heldengedenktag< 1934 diente damals der psychologischen Einstimmung auf einen neuen Krieg. Ein neues „Vorbild“ wurde für diejenigen geschaffen, (Zitat: Adolf Hitler vom 10. 3. 1940) „die bereit waren, sich selbst aufzugeben, um der Gemeinschaft das Leben zu erhalten“. So erinnerte der Termin 16. März des damaligen Staatsfeiertages denn auch an die Wiedereinführung derallgemeinen Wehrpflicht 1935. Seit 1950 wird dieser >Volkstrauertag< auch in der Bundesrepublik als einer der „stillen Feiertage“ begangen; allerdings jetzt am letzten Sonntag vor dem Advent.
Entsprechend stieß 1956 in der jungen Bundesrepublik die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht auf heftigen Widerstand in der Bevölkerung; ihre Abschaffung 2011 blieb dagegen relativ resonanzlos. Überhaupt scheint das Thema Militär bei uns, inzwischen satten und friedensverwöhnten, Menschen wenig Beachtung zu finden. Wir finden es eher lustig, wenn Mario Barth aufdeckt, dass Ursula von der Leyen 7700 Handtaschen und Umstandskleidung für Soldatinnen ausgibt oder für 200.000 Euro Pizzakartons zur Rekrutenwerbung drucken lässt. Die 6,1 Mio. Euro Steuergelder für Youtube-Werbung, in denen die Bundeswehr als Arbeitgeber mit besten Aufstiegschancen (in den Himmel) geworben wird, sind dann schon nicht mehr lustig. Kaum jemand regt sich noch auf über Deutschlands horrenden Waffenlieferungen – in 2016 fast 3 Milliarden Euro (eine Zahl mit 12 Nullen) – oder die Auslandseinsätze der Bundeswehr seit 1990. Nach offizieller Lesart sind es „friedenserhaltende und friedenssichernde Maßnahmen außerhalb der Bundesrepublik“; faktisch jedoch sind es Einsätze in Kriegen, die seit den Weltkriegen nie mehr aufgehört haben. Beständig sterben Menschen, weil die produzierten Waffen gebraucht und verbraucht werden müssen. Von den weltweiten Beteuerungen „Nie wieder Krieg“, nach den ca. 50 Mio. Toten des zweiten Weltkrieges, ließ sich die Waffenlobby nicht überzeugen, sie verdienen und lassen sterben.
Im allgemeinen Bewusstsein scheinen der Kosovo, wie der nahe und ferne Osten oder Afrika weit weg … ebenso wie die EU-Wirtschafts-Subventionen, die die afrikanischen Bauern arbeitslos machen und hungern lassen. Das änderte sich mit der Flüchtlingskrise 2015, als 1,1 Mio. Menschen zu uns kamen. Absehbar plötzlich standen afghanische, syrische und afrikanische Krisenflüchtlinge vor der eigenen Haustür und es werden – angesichts der drohenden Klima-Krise – mehr werden!
Das löste ambivalente und oft irrationale Gefühle aus: einerseits zeigte sich eine Willkommenskultur, wie man das aus Zeiten der Grenzöffnung der Deutsch-Deutschen-Grenze 1989 kannte, andererseits wurden Ängste ausgelöst: vor dem Fremden, vor Wohlstandsverlust und vor anstehenden Veränderungen allgemein.
Schon in den 70er Jahren warnte der „Club of Rome“ vor den „Grenzen des Wachstums“ und spätestens seit den 1990er Jahren prägt die westliche Welt die Angst vor wirtschaftlichem Abschwung. Immer deutlicher zeigt sich inzwischen, dass der Markt keine Grenzen setzt, dass Liberalisierung, Maschinenlogik und Effizienzsteigerung Sozialabbau, Armut und Unzufriedenheit bewirken. Oft verdrängt, ist doch allen klar, dass es in einer endlichen Welt kein Wachstum gibt. Werbewirksam wird uns da lediglich Umverteilung verkauft; obwohl die Wachstumsideologie einer Eskalationslogik folgt, also ein Selbstzerstörungsprogramm ist.
Leider baden dabei erst Generationen später die großen Folgen von Ausbeutung und Kolonialisation aus. Absehbar plötzlich merkt man, dass man Geld nicht essen kann. Dagobert Duck mit seinem Geldspeicher, als Sinnbild des amerikanisch-westlichen Traums, ist bei genauem Hinschauen eine Zeitungsente. Während wir als Einzelne immer weniger verstehen, wie die globalisierte Welt funktioniert; erleben viele ganz persönlich, wie die laufende Beschleunigung und Arbeitsverdichtung krank machen; wie Sinnleere und Beziehungsbrüche entstehen … und die Angst, abgehängt zu werden. Gleichzeitig nehmen familiäre und örtliche Bindungen ab; persönliche Beziehungen schwinden und die Aufgaben werden von öffentlichen Institutionen „übernommen“. Doch keine Kinderkrippe kann liebende Eltern ersetzen; Schule kann keine Erziehung leisten und schon gar kann sich kein kommerzielles Altenheim oder privatisiertes Krankenhaus liebevolle Zuwendung leisten … usw.
Zunehmend wird weniger Verantwortung übernommen; „Sachzwänge“ schützen vor eigenem „schuldig werden“. Dabei kann man aus Fehlern lernen und sich weiterentwickeln; Fehlervermeidung, am besten „alternativlos“, schafft Stillstand. So können wir beobachten, wie dabei Wertorientierungen verfallen.
Es steigt das subjektive Gefühl der Unsicherheit … und wird durch Medienberichte verkaufsfördernd geschürt. Auch wenn z.B. objektiv, laut Bundeszentrale für politische Bildung, die Zahl der Straftaten 2016, im Vergleich zum Vorjahr, um 1,9 % zurückging. In solchen Verhältnissen ist man chronisch gestresst, kann daher weniger klar denken und sehnt sich nach Übersichtlichkeit und Ordnung, nach Verstehbarkeit und einfachen Lösungen. Und tatsächlich sind sie wieder da die national und engstirnig gesinnten, die Volksverhetzer, die sich im gleichen Atemzug als deren Retter inszenieren, die in einer komplexen Welt einfache Antworten anbieten, die logischerweise keine Lösung – außer Zerstörung – bringen können.
So schön es ist, wenn alles überall zu haben ist, doch heißt Globalisierung eben auch Entdifferenzierung und führt zu Identitätskrisen. Damit haben wir uns selbst den idealen Nährboden für die neuen „Heilsverkünder“ bereitet, die sich inzwischen überall auf der Welt melden. Ob USA, Polen, Ungarn, Türkei usw., überall fördern die Demagogen die Spaltung der Gesellschaften.
Spaltung ist, psychologisch gesehen, ein frühkindlicher, sehr unreifer Abwehrmechanismus, um die eigenen Vorstellungen von der Welt in Takt zu halten. Man macht dabei sozusagen ein Auge zu und lässt einen Teil der Welt aus dem eigenen Bewusstsein verschwinden; man vernichtet diesen Teil … was Ungutes ahnen lässt. Auf dieser frühen Entwicklungsstufe gibt es nur „entweder-oder“, „gut oder böse“, „wir oder die“ … so wie wir es immer auch in der Kriegsrhetorik klingt und in Firmen als Konkurrenzdenken zu hören ist. Dabei verweist das „die“ auf eine gefährliche Entmenschlichung der Anderen, die so zu Feinden definiert werden. In solch naiv gedachter Welt muss man das Böse nur vernichten, damit das Gute übrig bleibt. … bis dahin hat man jedoch so viel gemordet, dass man selbst zum Bösen geworden ist.
Aber um das zu erkennen, müsste man schon eine Entwicklungsstufe weiter sein und die Szene aus einer dritten Position beobachten können. Diese Triangulierungs- und Reflektionsfähigkeit entwickelt sich allerdings erst ab dem 3.-4. Lebens- bzw. Entwicklungsjahr. Erschreckenderweise wird dieser Reifegrad zunehmend seltener erreicht; viele bleiben im selbstbezüglichen „Selfie“-stadium hängen und widmen ihre Aufmerksamkeit oberflächlicher Selbstopitmierung. Je unreifer die Erwachsenen, umso weniger können sie ihren Kinder helfen, sich weiter zu entwickeln. Entsprechende Klagen höre ich zunehmend aus Kindergärten und Schulen.
Je erwachsener man in seiner Entwicklung wird, umso differenzierter stellt sich die Welt dar, umso mehr muss man lernen Komplexitätund damit Unkontrollierbarkeitauszuhalten.
Kein Rückgriff auf frühere, also kindliche oder nationalistische Verhaltensmuster, wird eine brauchbare Antwort auf die komplexen Bedingungen in der Welt bieten. Es wird keine separaten Lösungen mehr geben; viel zu sehr hat der Mensch die Welt – in geschichtlich relativ kurzer Zeit – verändert! All die Versuche, aus egoistischen Interessen, die globalen Herausforderungen, wie Klimawandel, Wassermangel usw., zu verleugnen, werden unseren Kindern und Enkeln teuer zu stehen kommen.
Trotzdem, wie wir aus repräsentativen Erhebungen wissen, haben durchgängig ca. 20-30 % der Bevölkerung noch immer eine rechte Gesinnung. Die seit 2002 durchgeführten „Mitte Studie“ zu rechtsextremen Einstellungen in Deutschland zeigen bevölkerungsrepräsentativ eindeutige Ergebnisse:
Es gibt auch 2016 (nach dem Flüchtlingsstrom Richtung Deutschland 2015) keine Zunahme rechtsextremer Einstellungen.
Es gibt jedoch eine zunehmende Polarisierung – Sie erinnern sich: „wir und die“ – und eine Zunahme von Gewaltbereitschaft und Aggressionen gegen Muslime, Sinti, Roma und Asylsuchende.
Rechtsextreme haben in der AfD eine Heimat gefunden.
Die rechte Gesinnung wurde jetzt „lediglich“ wieder hoffähig und führte in der politischen Parteienlandschaft zu erdrutschartigen Umbrüchen. Sich deshalb an rechten Parolen zu orientieren, hätte schlimme Folgen für unser Zusammenleben.
Hier bekommt der >Volkstrauertag< wieder eine ganz aktuelleBedeutung: Denn wieder gilt: „Wehret den Anfängen“. Hier sei an Pastor Martin Niemüller (1890-1984) erinnert, der 1937 im nationalsozialistischen KZ Dachau schrieb:
„Erst kamen sie für die Sozialisten – Und ich habe nichts gesagt, denn ich war kein Sozialist. Dann kamen sie für die Gewerkschaftler – Und ich habe nichts gesagt, denn ich war kein Gewerkschaftler. Dann kamen sie für die Juden – Und ich habe nichts gesagt, denn ich war kein Jude. Dann, kamen sie für mich – Und da gab es keinen Menschen, der für mich etwas sagen konnte.“
Heute, hier, 80 Jahre danach, erinnere ich daran, dass Frieden, Freiheit, Arbeit, Wohlstand, Bildung und Glück, Abwesenheit von Hunger und eine gute medizinische Versorgung keine Selbstverständlichkeiten sind.
2016 geben die USA 611 Milliarden, China 215, Russland 69, Saudi Arabien 63 und an 9. Stelle die BRD 41 Milliarden Dollar angeblich für „Verteidigung“ aus. Für Bildung und Forschung hingegen wurden im Haushalt 2016 in der BRD, die sich ironischerweise „Bildungsgesellschaft“ nennt, lediglich 16,4 Milliarden Euro – weniger als die Hälfte! – ausgewiesen.
Die Aufklärung ab 1700 hoffte, durch rationales Denken alle den Fortschritt behindernden Strukturen zu überwinden. Mittlerweile wissen wir, dass Gefühle und nichtrationale Beweggründe deutlich im Vordergrund menschlicher Entscheidungen stehen.
Da liegt noch viel Arbeit (an uns selbst) vor uns! Ohne dass wir die Selbstentfremdung überwinden, ohne dass wir mehr Eigenwahrnehmung schulen und damit Raum für Empathie schaffen, wir es wohl so weitergehen, wie gehabt.
Wir könnten dazu auch vorausdenkend Geldflüsse zukunftsorientiert leiten, statt der Gier Raum zu gestatten. Denn heute geht es uns wirtschaftlich sehr gut.
Das war nach dem Krieg anders, als von 1945-50 10,7 Mio. Menschen, also 10mal so viele wie heute, zu uns kamen. Trotzdem wurde die Integration gemeistert. Zugegeben, die hatten ähnliche religiöse Hintergründe und ähnliche kulturelle Werte. Und doch waren sich z.B. Katholiken und Protestanten untereinander so wenig grün, dass man untereinander nicht heiraten konnte; dass Waisenkinder in Familien aufgenommen wurden, um sie auf keinen Fall der anderen Religion in die Hände fallen lassen wollte.
Viele Heimatvertriebene kamen auch nach Fellingshausen; von einem Tag auf den anderen waren sie damals da und mussten versorgt und untergebracht werden. Die Älteren werden sich erinnern, wie schwer es war, als anders zu gelten und nicht dazu zu gehören, eine andere Sprache zu sprechen, andere kulturelle Werte gewohnt zu sein. Auch heute gibt es bei den Einheimischen das unbehagliche Gefühl: da kommen viele Menschen, die haben wollen, was „ich“ hart erarbeitet habe! Selbst wenn ich die Gründe der Flucht verstehe, bleibt ein Gefühl der Ungerechtigkeit: Werde ich etwa für meine Leistungen gewürdigt? Und, … wurde ich zuletzt nicht schon genug von den Managern, Politikern und Banken betrogen? … nach dem Motto: „Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert“, wie Karl Marx das 1848 ausdrückte.
Selbstverständlich schafft das Unzufriedenheit, die ein Ventil braucht: aber keine Hooligans, Ultras oder Terroristen, kein „dagegen“, … sondern intelligenter Weise ein konstruktiv streitendes, demokratisches Miteinander, ein überlegtes „wofür“ und „wohin“. Dabei braucht es immer wieder ein Unterstellen von Wohlwollen und Engagement für das Allgemeinwohl, … das immer auch am egoistischen Interesse des Einzelnen interessiert sein muss … auch wenn der am Ende im Kompromiss nur einen Teil seiner Wünsche realisiert bekommt. …
Das gilt es auszuhalten! … geht aber nur, wenn man rechtzeitig Frustrationstoleranz erlernt hat.
Egoismus, so erkläre ich das in meiner Praxis immer an meinem Kartoffelacker, den ich in Rodheim hinter dem Haus hatte: „wenn ich egoistischerweise dicke Kartoffeln wollte, musste ich den Boden düngen, die Pflanzen pflegen“. Sytemisch gesehen, kann es mir nur Gutgehen, wenn es meiner Umgebung gut geht.
So ist das auch in der Gemeinde, wie man schön am diesjährigen Brunnenfest in Fellingshausen sehen konnte.
Als Fazit meiner Eindrücke zum >Volkstrauertag<
ist dieses Gedenken und Bedenken ein Tag geworden, der die Sehnsucht nach Frieden und Kooperation zum Ausdruck bringt. Wenn all die Toten nicht umsonst gestorben sein sollen, gilt es, den Auftrag ernst zu nehmen, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und den nächsten Generationen weiterzugeben.
Das ist, ähnlich wie beim Thema Klimanwandel, nur zu schaffen, wenn wir es zu unserem gemeinsamen Projekt machen. Denn wenn der andere nicht als Konkurrent um knappe Ressourcen gesehen wird, sondern als Bereicherung durch Zusammentragen von Wissen und Können, … dann sind wir in unserer Gemeinschaft deutlich besser aufgestellt. Dann liegt die Aufmerksamkeit nicht auf Missgunst, sondern auf gemeinsamem Mit-gestalten und Zusammenarbeit; so wie es z.B. die Vereinsgemeinschaft in Fellingshausen in vorbildlicher Form tut und ebenso die vielen Einzelgruppen, die sich in und für unsere Gemeinde engagieren.
Da sind wir ganz nahe an der Ursprungsidee zum >Volkstrauertag<, wo es in den 50er Jahren hieß: „die Deutschen sollten durch ein gemeinschaftliches Gedenken ihrer Kriegsopfer als Volk zusammenwachsen. Unabhängig von Gesinnung, Religion oder sozialem Status könne hier eine Einheitlichkeit entstehen“.
Heute erscheint die Idee eines „Volkes“ absurd, denn: wer wollte definieren, wer dazu gehört und wer nicht? Die meisten Germanen z.B. leben in Polen – das belegen genetische Untersuchungen. Letztlich lebt Entwicklung durch den Austausch von Genen, wie Ideen. Inzwischen ist unser Erbgut entschlüsselt; es zeigt, dass die Wiege aller heute lebender Menschen – schwarz, braun, weiß, rot, gelb – in Afrika stand. Unsere Gene zeigen, dass wir alle Brüder sind.
Die Rassenideologie der NS-Diktatur hat sich im Zuge wissenschaftlichen Fortschritts als großer Schwindel entpuppt. Ebenso ist die Vorstellungen überholt, Konkurrenz sei das wichtigste Überlebensprinzip. Dieser Gedanke des „Survival of the fittest“, vom britischen Sozialphilosophen Spencer 1864 formuliert, wurde ja von der NS-Ideologie für sich funktionalisiert. Heute wissen wir: schon Kleinstkinder kooperieren und lassen sich von uneigennützigen Impulsen leiten; … bis mehr und mehr kulturelle Prägungen Raum greifen und die Resonanz- und Bindungserfahrungen im Miteinander weniger werden. Das bestätig sich in erschreckender Weise, wenn man hört, dass Kinder ca. 400 mal / TagLächeln und Lachen, Erwachsene dagegen nur noch ca. 15 mal. Dabei ist Lachen außerordentlich Gesund; wie alles, was in Bewegung ist; während alles Erstarrte und Chronische schwerste Krankheiten oder – auf gesellschaftlicher Ebene – Konflikte nach sich zieht.
Die meisten von uns haben nie so etwas schreckliches, wie Krieg, Hunger, Vertreibung usw., erlebt; … aber auch nicht die enge Kameradschaft und Verbundenheit, die in der Not geboren wird: man ist aufeinander angewiesen … und spürt dies leibhaftig. An der Bushaltestelle vor unserer Grundschule steht: „Jeder hilft jedem“. … Das ist wichtig und gut zu lesen, … am besten jeden Tag! Und dennoch erreichten wir Zäune und pflegen den Individualismus; und spüren bedrückende Einsamkeit. So hat mit wachsendem Wohlstand die Zufriedenheit in unserem Lande seit 1945 kontinuierlich abgenommen. Glück ist offensichtlich nicht an Wohlstand gebunden.
Denn kein materieller Wohlstand und kein staatliches Sicherungssystem kann das Erleben von echter Beziehung und Sicherheit in der Gruppe ersetzen; … weil Bindung evolutionär mit besseren Überlebenschancen verknüpft ist. Daher kann man Kinder auch nicht mit Zuwendung oder Berührungverwöhnen, wie man das Anfang des 20. Jahrhunderts dachte … und damit folgsame Soldaten produzierte. Allerdings darf man auch nicht versäumen, Grenzen und Regelnaufzuzeigen, da sowohl Schutz (Begrenzung in realer Gefahr) wie Trost (regelhaft zu erwarten, bei echtem Bedarf, wenn das Kind sich nicht selbst zu ordnen und zu beruhigen weiß) wesentlich sind fürein funktionierendes „Ich“, das sich in eine Gemeinschaft integrieren kann. Zentral dafür ist realer, wiederholter, zuverlässiger Kontakt, nicht medialer per „what´s app-Nabelschnur“ oder „Tablet-Schnuller“. Viele Gehirnzellen reagieren nicht einmal auf zweidimensionale Bilder; viele bewegte Bilder können nur mit Vorwissen verstanden und verdaut werden. ADHS und Co., wie auch allergische Reaktionen, nehmen also nicht ohne Grund zu. Ebenso sterben heute weit, weit mehr Menschen an Fehlernährung, Übergewicht und seinen Folgen, an Krebs, Unfällen, Medikamenten- und Drogenkonsum, Depression oder Krankenhauskeimen, als durch Terroristen oder Rinderwahnsinn. Statistisch ist es eben so, dass Seltenes selten ist und Häufiges häufig.
Wir leben hierzulande an einem der sichersten Orte der Welt – auch wenn die Medien uns anderes suggerieren. Wir sollten also unsere Kraft da investieren, wo es Sinn macht: Zukunft braucht Zuwendung und Investitionen dort, wo das Leben weitergeht – bei unseren Kindern. Die wiederum brauchen weise und fähige Erwachsene. Um das zu erreichen braucht es vielfältigen Austausch, Reflektion, Rückmeldungen und immer wieder: die eigen Entwicklung. Denn nur auf uns selbst lässt sich zuverlässig Einfluss nehmen; allerdings können wir einladen und teilen; … das macht sogar glücklich, wie die Glücksforschung zu berichten weiß.
Es gibt also viele hinreichend Gründe, Angst oder Hoffnung und liebevolle Zuwendung zu entwickeln; zu gedenken und zu bedenken: Letztlich bleibt es unsere eigen Entscheidung, wovon wir uns leiten lassen, wo wir hinschauen, welche Haltung wir einnehmen, was wir interpretieren und welche Bedeutung wir geben.
Ein Zurück in der Zeit gibt es nur in der Phantasie; es gibt aber die Wahl, sich verantwortlich im Rahmen seines Wissens und seiner Möglichkeiten, jeder an seinem Ort, zu engagieren; Hass und Misstrauen entgegenzutreten und gut für sich zu sorgen, indem jeder das Gemeinwohl stärkt. Zeit hat jeder jeden Tag 24 Stunden. Es ist eine Frage der Prioritäten, wohin die Aufmerksamkeit geht und welches Erleben wir damit erzeugen. Fangen wir nicht im Kleinen an, kann kein Schneeballeffekt im Großen wirken.
„Wir haben nur die Welt, die wir gemeinsam mit anderen hervorbringen.“Maturana und Varela (1984)
Wir sollten also wieder, wie hier und heute, mehr Zeit darauf verwenden, einander kennen zu lernen, Geschichten zu erzählen, Fragen zu stellen und zu beantwortet, etwas zusammen zu tun und zu bewegen … und uns der Wechselwirkungen bewusst zu werden, … (wie z.B. in dem friedvollen Miteinander Ihrer Hände, die Ihnen vielleicht erst jetzt wieder bewusst werden und mit einem freundlichen Verabschieden nach links und rechts losgelassen werden können) statt in platten „entweder-oder“-Ursache-Wirkungs-Schuld-Zusammenhängen zu denken. Dann sieht die Welt anders aus, … bunter, erwachsener. Gelassener bieten dann Beziehungen und Vertrauen echten Schutz.
Mir jedenfalls scheint, dass in konstruktiven Auseinandersetzungen, im Geben und Nehmen, im Teilen und Mit-teilen unsere menschlichen Stärken liegen.
Ich wünsche Ihnen allen viel davon; herzlichen Dank.
Dr. med. Alfons Lindemann Stellvertretender Ortsvorsteher
im Namen des Ortsvorstandes begrüße ich Sie zu unserer Gedenkfeier.
Der Volkstrauertag, ist in der Erinnerung an die Kriegsopfer entstanden. Die Schrecken des Krieges sollten nie vergessen werden, … nirgendwo!
Kriegerische Auseinandersetzungen und Erfahrungen der Kindheit, der eigenen oder der von Vorfahren, hängen aus psychologischer Sicht eng miteinander zusammen.
Wir erleben das heute auf der Bundesrepublikanischen Bühne, wo 28 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands sichtbar wird, dass Integration nicht gelungen ist. Die jeweils von der ersten Generation verdrängten Kränkungen brechen nun in Vertrauensverlust und Wut auf „die da oben“ an die Oberfläche. Das gilt sowohl für Migranten, wie auch der Ost- und Westdeutsche, die plötzlich ihre lokale bzw. nationale Zugehörigkeit betonen. Es gibt verschiedenste Aufstellungen von Kriegsursachen. Sven Fuchs von der Uni Köln sagt: „Als Kind geliebte Menschen fangen keine Kriege an.“ Er hat eine Auflistung herausgesucht, die von der „Bundeszentrale für politische Bildung“ (Ein Teil von „Panorama der Konflikte – Weltkonflikte“ unter http://www.bpb.de/die_bpb/ZTTVEX,0,PDFVersionen.html) veröffentlicht wurde. Folgende Kriegsursachen werden aufgelistet:
TERRITORIALANSPRÜCHE, Konkurrenz um Grenzen und Gebiete
HERRSCHAFTSINTERESSEN, Durchsetzung politischer und ökonomischer Interessen durch Eliten
FEHLWAHRNEHMUNG, Falsche Beurteilung der Stärke und Absichten anderer Staaten
HERRSCHAFTSSICHERUNG, Furcht vor einer Bedrohung von außen
ABLENKUNG, Ablenkung von Konflikten innerhalb eines Staates
MACHTKONKURRENZ, Kampf um Vormachtstellungen in der Region
ROHSTOFFBEDARF, Konkurrenz um Ressourcen
INTERNER KOLONIALISMUS, Ökonomische Ausbeutung und politische Unterdrückung von
SOZIO-ÖKONOMISCHE HETEROGENITÄT, Auf krasser sozialer Ungerechtigkeit beruhende, bei Bevölkerungsgruppen und Regionen
ETHNISCH-KULTURELLE HETEROGENITÄT, Kein Interessensausgleich angesichts unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, die keine „einheitliche Nation“ / Gesellschaftssysteme bilden
Diese Art von Kriegsursachenverständnis ist klassisch. Wenn man sich mit den emotionalen Ursachen (und dabei vor allem belastenden Kindheitserfahrungen) von Kriegen beschäftigt, erscheint einem diese Aufstellung allerdings doch sehr lückenhaft. Mehr noch, sie geht an den tieferen Ursachen komplett vorbei!
Viele „Begründungen“ beinhalten letztlich das gleiche: Menschen bzw. Nationen (und ihre Eliten) wollen etwas haben, etwas in Besitz bringen, um sich dadurch mächtiger zu fühlen und/oder weil sie meinen, einen rechtlichen Anspruch darauf zu haben und/oder um für sich (vor allem ökonomische) Vorteile und Annehmlichkeiten zu sichern (was wiederum auch Machtzuwachs bedeutet). Für die Erreichung dieser Ziele motivieren sie andere, in den Krieg zu ziehen.
Wenn man darum weiß, dass Menschen, die emotional lebendig sind und deren Mitgefühl nicht verschüttet ging, niemals (außer vielleicht in äußerster persönlicher Notwehr) einen anderen Menschen töten oder andere dazu motivieren könnten, dann erscheint dieses Ursachenverständnis allerdings wenig logisch. Macht, Geld, Land, Nahrung, Häuser usw. alles toll. Aber dafür töten? Nur Menschen, deren Emotionen erkaltet sind, können (der Macht willen) töten. Nur Menschen, deren Emotionen erkaltet sind, können hinterher irgendwie weiterleben, mit dem Wissen um ihre Taten.
Emotionen erkalten vor allem, wenn Gewalt in der Kindheit erlebt wird. Keine Lebensphase ist so bedeutend für die Entwicklung eines Menschen, wie die Kindheit. Die Regionen, in denen wir heute Kriege und Terror sehen, sind nachweisbar Regionen mit sehr hohen Raten von Kindesmisshandlung – das beinhaltet sowohl Gewalt gegen Kinder, wie auch Vernachlässigung oder Indoktrination für Ziele von Erwachsenen, also Instrumentalisierung von Kindern. Zudem spielt eine hohe Anzahl an jungen Männern, im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in einer Region, eine Rolle.
Wenn man sich anschaut, dass Kriege weit höhere Kosten mit sich zu bringen, als (scheinbare) Gewinne, kann es kaum wirklich nur um Land, Öl, Geld und Macht gehen. Hitler-Deutschland und der Traum vom großen zusätzlichen Lebensraum oder gar der Weltherrschaft endete im genauen Gegenteil, dem Verlust großer Teile des Landes und der Zerstörungen der Infrastruktur und Ökonomie. Kriege wirken ungemein destruktiv auf alle gesellschaftlichen Bereiche. Sie behindern Innovationen und Fortschritt; binden Gelder, die in andere Bereiche investiert viel mehr einbringen würden; sie binden Personal und Führungskraft, sie schaden der eigenen Ökonomie und Gesellschaft. Nichts spricht dafür, dass es wirklich um die oben benannten Gründe geht; auch nicht im „Kampf der Kulturen“. (Buch von Samuel P. Huntington)
Wem bringt es etwas, wenn z.B. israelische Siedler wahllos aus Rache irgendwelche Palästinenser angreifen … oder umgekeht … oder angeblich anders aussehende Menschen?
Erstere Sache ist der Zündfunke oder das „rationalisierte Ziel“, das die Menschen vordergründig gebrauchen, um ihren Hass und ihre Gewalt zu entemotionalisieren bzw. zu rationalisieren. Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass nur emotional gestörte Menschen, Menschen mit einem tiefen inneren Hass, der seinen Ausdruck sucht, zu solchen Taten fähig sind. Menschen wollen hassen und wollen Gewalt, weil sie sich dadurch emotional kurzfristig befreit fühlen, „lebendig“ fühlen, Dampf ablassen können, bevor sich der Hass zu sehr gegen sie selbst richtet und sie selbst zerstört, bevor die Erinnerungen an die frühen Demütigungen zu sehr ins Bewusstsein gelangen. Um diesen gewollten Hass bauen sie sich ein „logisches Gerüst“, das meiner Meinung nach abgerissen gehört, um den Blick auf die tieferen Ursachen freizulegen. Das „logische Gerüst“ kommt zusätzlich je nach Region auf der Welt in anderen Formen und Farben zu Geltung. Gemeinsam ist jedoch immer wieder, dass da jemand, der als Kind schwer misshandelt wurde. Inder Folge ist so jemand voller abgespaltener Ängste, voller Wut und Hass. Doch in Irland sucht und findet er andere Feindbilder, die er aufgreifen kann, als ein Mensch mit dem selben persönlichen Hintergrund, der in Nordafrika aufwächst oder in Russland lebt etc.
(Ähnlich wie oben aufgeführt verhält es sich übrigens auch bzgl. privater Gewalt. Bei der klassischen „Beziehungstat“ – also wenn ein Mensch in einer Trennungssituation seine Partnerin/ seinen Partner umbringt, oftmals in sehr brutaler Art und Weise z.B. mit 20-30 Messerstichen – lässt sich hinterher vielleicht ein Eskalationsprozess feststellen, jahrelange Streitigkeiten um dies und das und alles, was in destruktiven Beziehungen so vor sich geht, aber erklärt das dann auch das Töten? Ist nicht die gestörte Beziehung an sich schon ein Ausdruck von gestörten Emotionen der beiden Partner? Und ist nicht erst recht das Abschlachten des Partners/der Partnerin ein Beleg dafür, dass der Täter / die Täterin ihre Emotionen abgespalten hat?)
In der heutigen Zeit erleben wir, wie Kriege durch Mitgefühl gerechtfertigt werden. Unsere emotionale Entwicklung ist fortgeschrittener, als sie noch Anfang des 19. Jahrhunderts oder auch davor war. Offiziell braucht es heutzutage eine andere Sprache der Politik, damit die Bevölkerung nicht revoltiert und den Krieg stillschweigend mitträgt. Dabei bleibt auch diese „nettere“ Sprache Heuchelei und verdeckt nur, dass Entscheidungen für einen Krieg von Menschen getroffen werden, die kein Mitgefühl kennen. Sie reden auch heute von „Moral“ und von „Mitgefühl“ für das Volk in Libyen und rechtfertigen so ihren Krieg und das Töten von Menschen. Heutige Kriege werden moralisch ausgerechnet. Wie viele Menschen müssen wir töten, damit wie viele Menschen nicht getötet werden? Tony Blair hat z.B. eindrucksvoll in seinem Buch „Mein Weg“ (2010) auf Seite 407 klar gemacht, dass er von 100.000 – 112.000 toten Irakern ausgeht. Davon seien aber ca. 70.000 nicht durch die westlichen Koalitionstruppen umgekommen, sondern durch religiös motivierte Gewalt… Den Streit um Zahlen und Wahrheit lassen wir hier mal außen vor. Blair übernimmt durch diese Aussage quasi die Verantwortung für zumindest 30-42.000 durch westliche Truppen getötete Iraker. Auf den Seiten davor und danach kommt dann seine moralische Gegenrechnung. Wie viele Kinder und Menschen hatte Saddam Hussein getötet, wie viele wären gestorben, wäre er weiter an der Macht geblieben? Sein moralischen Rechenergebnis: Ja, der Krieg war richtig, man tötete Menschen, aber viele andere konnten so gerettet werden… Da könnten wir jetzt – diesen Gedankengang folgend – auch (wieder) anfangen, Menschen für medizinische Versuche zu gebrauchen und ihren möglichen Tod in Kauf zu nehmen, um andere, viele andere zu retten, oder? Dann müssen wir außerdem unseren Kindern in Schule und Familie folgerichtig beibringen: Töten ist falsch, außer manchmal, alles klar? Wie erklärt man dies Kindern, dass das Töten hier falsch ist und dort richtig?
Ich versuche hier einigermaßen sachlich zu argumentieren, denn emotional lässt mich das Thema nicht kalt. Dennoch darf an dieser Stelle auch mal gesagt werden: „Ich finde diese gefühlskalte, heuchlerische Rhetorik (nicht nur von PolitikerInnen, sondern auch in Medien und Diskussionsrunden) , die vordergründig Gefühle und Mitgefühl verspricht und vorspielt, zum Kotzen! Ich finde den Militäreinsatz gegen Libyen zum Kotzen. Ich finde es zum Kotzen, dass die Welt immer noch nicht verstanden hat, dass Gewalt nicht durch Gewalt zu beenden ist.“
Ich bin überzeugt, wenn wir mehr miteinander in realen Kontakt kommen, einander wieder Nahe kommen und etwas miteinander tun und teilen, wird der Friede im Kleinen der Keim für einen Frieden im Großen. Denn: wenn nicht wir, wer denn dann?
Für mich ist der >Volkstrauertag< ein Tag geworden, der die Sehnsucht nach Frieden und Kooperation zum Ausdruck bringt. Denn wenn „der Andere“ nicht als Konkurrent, als Feind, der mit mir um knappe Ressourcen kämpft gesehen wird, sondern als Bereicherung durch Zusammentragen von Wissen und Können, … dann sind wir in unserer Gemeinschaft deutlich besser aufgestellt. Mir jedenfalls scheint, dass im Geben und Nehmen, im Teilen und Mit-teilen unsere menschlichen Stärken liegen.
Ich wünsche Ihnen allen viel davon; herzlichen Dank.
Dr. med. Alfons Lindemann Stellvertretender Ortsvorsteher
Wo steht diese Bank? … Welchen Ausblick eröffnet sie? … und was gibt es da noch zu erzählen?
Die Idee hinter diese Bank-Challange (engl. Herausforderung) war mehr Bürger/innenbeiteiligung am Biebertaler-Bilderbogen – in der Hoffnung Geschichten zu diesen Plätzen zu sammeln; andererseits auch anderen, vielleicht sogar weiter entfernt lebenden, zu zeigen, in welch wundervollen Landschaft wir sein dürfen.
1.
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Diese Bänke stehen direkt am Waldrand. Die eine wird immer mehr von jungen Pappeln überwuchert. Sie sind die Vorläufer des sich ausdehnenden und „wandernden Waldes“. Die andere Bank in der Nähe wird von einer Eiche beschirmt.
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Hier stehen Apfel- und Birnbäume am asphaltierten Weg von …. nach …., aber auch viele Linden, die im Juni herrlich duften. Kaum im rechten Bild zu erkennen, ist der Blick auf eine Festmeile, die sich meist während des Jahres aus dieser Perspektive hinter einer Wiese versteckt hält, die möglicherweise – wie wir 2023 erfahren haben – ein Pumptrackgelände werden könnte.
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Hier mal der Ausblick auf ein exotisches Exemplar Baum im heimischen Mischwald.
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Zu bestimmten Anlässen wurden Bänke gespendet, diese steht an einem ganz markanten Platz:
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Hier sitzt man unter einer „riesigen“ Weide und blickt auf Dünsberg oder den Radweg Richtung Bieber.
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Hier hat die Seniorenwerkstatt einen Rastplatz geschaffen, der einen weiter Blick eröffnet.
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Hier stehen gleich mehrere Bänke in unmittelbarer Nähe
An diesem Platz (letztes Bild links) wird oft gefeiert, wovon morgens leider oft Müllreste, Flaschen und Scherben zeugen – obwohl dort viele Menschen spazieren gehen, Hunde herumtollen und Kinder in den Ästen der Bäume schaukeln.
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Hier erlaubet die Bank dem Wanderer Ruhe undeinen weiten Ausblick.
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Dieses Ensemble befindet sich an einem zertifizierten Wanderweg.
An anderer Stelle ist man plötzlich „steinreich“ und blickt doch durch bzw. „in die Röhre“ (Bild links oben).
Diese Straße ist wenig befahren, ist eigentlich ein Anliegerweg, so dass sich hier ein Päuschen schon lohnt; zumal man hier häufig auf Spaziergänger trifft, die sich auf ein Pläuschchen niederlassen.
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Manche Bänke ergeben sich auch ganz spontan. In diesem Fall wird auch eine andere Art von Sitz zum Aussichtsplatz.
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Selbst Innerorts gibt es Bänke, selbst an einer Kreuzung
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Von dieser Bank aus blickt man auf ein trauriges Bild (links).
Mittlerweile sind all diese trockenen Bäume gefällt.
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Typisch hier der charakteristisch Jägerzaun im Rücken der Bank und vor sich das weite Land.
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Gehen heißt Schwanken (wie man im Film hin zur Bank deutlich erkennt); man lässt sich vorwärts fallen und fängt sich wieder ab, stürzt kontrolliert und kommt doch voran …
Diese Bank ist zeitweilig nicht zugänglich, da sich die Bienen unter dem Baum am herabgefallenen Obst gütlich tun.
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Dieser Wegbegleiter aus dem Hause der Seniorenwerkstatt zeigt verschiedene handwerkliche Werkzeuge. Von hier aus entsteht der Eindruck von „Kimme (Bäume) und Korn (Vetzburg)“.
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Schattig steht die Bank.
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Auch diese Liegebank ist ein Werk der Senionrenwerkstatt.
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Von der Straße am Ortsausgang Richtung Frankenbach, Krumbach oder Krofdorf kommend. steht die Bank ganz einsam.
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An diesem Berghang wurde ein wenig Platz neben dem Weg für die Bank ausgespart.
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Im tiefen Wald, manchem Wanderer eine Wegmarke hinauf zum Dünsberg.
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Die Vögel der Region sind hier nahe der Bank zu erfahren, so dass der Konflikt Sitzen oder Stehen entsteht.
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Auch diese Schönheiten stehen am Kelten-Römer-Weg, wie die Markierung am Baum ausweist.
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Hier fällt der Blick auf eine Pferdeweide, was seinen besonderen Reiz haben kann, ebenso wie die Wildblumen am Weg.
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Am Waldrand auf dem Weg vom Dünsbergparkplatz am Krumbacher Kreuz, Richtung Fellingshausen, öffnet sich der Wald und gibt den Blick in das Tal und in der Ferne auf die Burg Gleiberg frei.
An der alten Landstraße nach Wettenberg, unterhalb vom Gießer Berg
Diese Fellingshausen-750-Jahre-Tafel steht auf dem Parkplatz vor dem Friedhof und Park in Fellingshausen an der Gladenbacher Straße. Hinter jeder der zu öffnenden Tafeln verbirgt sich ein Text und ein QR-Code, mit dem man mit dem Smartphone auf Daten aus der Chronik Fellingshausen zugreifen kann. Diese Chronik finden Sie auch hier im Biebertaler-Bilderbogen auf einer eigenen Seite.
Im Folgenden sehen Sie die Türchen und was sich dahinter verbirgt; mehr zu dem Thema dann, wie gesagt, in der Chronik Fellingshausen.